15.5.2003: Forschung CH

Was bewirken Hochmorregenerationen?




Nora Zuberbühler

In vier regenerierten Hochmooren im Kanton Zürich wurden hydrologische und vegetationskundliche Untersuchungen durchgeführt. Die Regenerationsmassnahmen führten zu unterschiedlichen Veränderungen bezüglich Wasserstand und Leitfähigkeit.


In vier Hochmooren des Kantons Zürich wurden im Frühjahr 2002 bauliche Massnahmen zur Regeneration der Gebiete realisiert. Im Torfried (Gde. Pfäffikon) wurde ein neuer Graben ausgehoben, um mineralisch geprägtes Wasser aufzufangen und seitlich abzuleiten; ein bestehender, mineralisches Wasser führender Graben wurde gestaut und mit Torf gefüllt. Im Schwändi (Gden. Hinwil und Wetzikon) wurde ebenfalls ein Graben zum Auffangen von mineralischem Wasser ausgehoben. Im Spitzenmoos (Gden. Hirzel und Wädenswil) wurden Gräben mit mineralischem Wasser verrohrt. Im Chrutzelen (Gde. Hausen a.A.) wurde ein Graben verrohrt und das Hochmoor vernässt.
In der Diplomarbeit wurden die Auswirkungen dieser Massnahmen auf den Wasserstand und die elektrische Leitfähigkeit des Boden- und Grundwassers in der Umgebung der Massnahmen untersucht. Dazu wurden von Februar bis August 2002 wöchentlich Messungen durchgeführt. Zusätzlich wurden im Schwändi und im Spitzenmoos Vegetationsaufnahmen gemacht.
Die Regenerationsmassnahmen zeigten unterschiedliche Veränderungen bezüglich Wasserstand und Leitfähigkeit. Im Chrutzelen stieg der Wasserstand und die Leitfähigkeit nahm ab; beide Veränderungen lassen die Massnahmen zur Regeneration dieses Hochmoors als tauglich erscheinen. Im Torfried sank die elektrische Leitfähigkeit im gestauten Graben, der neu ausgehobene Graben scheint zur Verbesserung der Wasserqualität beizutragen. Im Schwändi zeigte sich eine Verbesserung nur im oberen Teil des neu ausgehobenen Grabens, im unteren Teil war kein Absinken der Leitfähigkeit zu verzeichnen, wahrscheinlich deshalb, weil das Wasser im untern Teil des Grabens kaum abfloss, sondern gestaut wurde. Die Massnahmen im Spitzenmoos bewirkten keine klar feststellbaren Veränderungen.
Das Schwändi ist momentan ein Moor zwischen Flach- und Hochmoor, dies zeigte sich auch in den Vegetationsaufnahmen an den vielen für Hochmoore atypischen Arten. Unterschiede in der Vegetation sind wahrscheinlich auf eine unterschiedliche Bewirtschaftung zurückzuführen (partielle Mahd). Im Spitzenmoos zeigten die Vegetationsaufnahmen, dass das Moor zu trockene Bedingungen aufweist.



Keywords:
Hochmoor, Regeneration, Hydrologie, Vegetationskunde

Art der Publikation:
Diplomarbeit

Literatur:
Zuberbühler N. (2002): Hydrologische und vegetationskundliche Abklärungen im Rahmen einer Hochmoorregeneration. Diplomarbeit, Geobotanisches Institut der ETH, Zürich.




Kontaktadresse:
Dr. Matthias Baltisberger, Geobotanisches Institut der ETH, Zollikerstr. 107, CH-8008 Zürich
baltisberger@geobot.umnw.ethz.ch
Tel:
Fax:

Zurück zur Liste