6.5.2025: Forschung CH
Die Biotransformationsaktivität nutzen, um den Grad der Vergiftung hervorzusagen
Jedes Jahr gelangen Zehntausende von Chemikalien auf den Markt und letztlich in die Umwelt. Während die meisten dieser Verbindungen vor der Zulassung anhand bestimmter Prüfkriterien beurteilt werden, bleiben ihre Auswirkungen auf die Biodiversität schwer vorhersagbar. Fischarten unterscheiden sich beispielsweise deutlich in ihrer Fähigkeit, Schadstoffe zu entgiften Arten mit geringer Biotransformationsaktivität sind dadurch chemischem Stress stärker ausgesetzt und in menschlich beeinflussten Gewässern langfristig im Nachteil, was die Artenzusammensetzung verändern kann.
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6.5.2025: Forschung CH
Neue Ansätze zur Quantifizierung der Auswirkungen wiederkehrender Schwall-Sunk-Ereignisse
Speicherkraftwerke spielen eine zentrale Rolle, um Schwankungen im Stromnetz CO2-neutral auszugleichen. Gleichzeitig bedeuten Abflussschwankungen unterhalb von Speicherkraftwerken einen erheblichen Eingriff in das Ökosystem. Um die Produktion von Strom aus Wasserkraft langfristig besser mit dem Schutz der Biodiversität zu vereinbaren, ist es entscheidend, nicht nur die ökologischen Folgen einzelner Schwall-Sunk-Ereignisse stärker zu berücksichtigen, sondern auch deren kumulative Auswirkungen.
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6.5.2025: Forschung CH
Wie viel Restwasser ist angemessen?
Restwasser bedeutet für die Wasserkraft eine Minderung der Produktion, für die meisten Gewässerorganismen ist es jedoch notwendig für die Sicherung des Existenzminimums. Als die Restwasserbestimmungen vor über 30 Jahren im Schweizer Gewässerschutzgesetz verankert wurden, setzte sich ein Ansatz durch, der geringere Mindestrestwassermengen vorsah, als aus ökologischer Sicht empfohlen wurde. Angesichts klimabedingter Veränderungen des Abflusses, dem Biodiversitätsrückgang und divergierender Ansprüche an die Ressource Wasser stellt sich heute erneut die Frage nach der angemessenen Restwassermenge.
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6.5.2025: Forschung CH
Erfreuliche Aussichten für den Bartgeier
Die Population des Bartgeiers in den Alpen wird sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln, wenn die heutigen Rahmenbedingungen gleichbleiben. Allerdings ist die prognostizierte Populationsentwicklung fragil. Bereits ein leichter Anstieg der Sterblichkeit würde zu einem negativen Bestandstrend führen.
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6.5.2025: Forschung international
Unterschätzte Migration bei Dipteren (Zweiflügler)
Fast 600 Zweiflüglerarten zeigen ein Migrationsverhalten, wobei die tatsächliche Anzahl Arten wahrscheinlich weit höher liegt. Diese Insekten erfüllen als Bestäuber, Schädlingsbekämpfer und Zersetzer bedeutende ökologische Funktionen. Umso wichtiger ist es, ihre Migrationsrouten zu erhalten sowie vernetzte Lebensräume zu schaffen.
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6.5.2025: Forschung international
Der versteckte Effekt der Vielfalt auf die Produktivität der Wälder
Die Vielfalt an Baumarten im Wald erhöht die Bestandesdichte, das heisst es passen mehr Bäume auf die gleiche Fläche. Diese vielfaltbedingte höhere Dichte steigert wesentlich die Leistungsfähigkeit von Wäldern zum Beispiel in Bezug auf CO₂-Bindung und Holzproduktion. Die Erkenntnisse eröffnen wichtige Perspektiven für das Waldmanagement und für Programme zur Minderung des Klimawandels.
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6.5.2025: IPBES
Online-Seminare: Systemübergreifende Lösungsansätze für globale Krisen
Zu den beiden neusten Berichten von IPBES gibt es eine Serie interessanter Seminare (in Englisch), die online verfügbar sind. Es wird gezeigt, wie politische Handlungsoptionen in einzelnen Sektoren Synergien fördern und Zielkonflikte minimieren können.
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6.5.2025: weitere Publikationen
Biodiversität im Siedlungsraum: Richtwerte und Qualitätskriterien
Die Publikation «Richtwerte und Qualitätskriterien für Biodiversität im Siedlungsraum» (in Deutsch, Französisch und Italienisch) zeigt auf, welche Schlüsselfaktoren die Biodiversität im urbanen Raum entscheidend beeinflussen: die verfügbare Fläche für Natur, die räumliche Anordnung und Grösse der Einzelflächen und ihre ökologische Qualität sowie weitere Faktoren wie Lichtverschmutzung oder Hitze. Darauf aufbauend stellt sie Richtwerte und Qualitätskriterien vor, welche Planer:innen dabei unterstützen, Biodiversität in den Siedlungsraum zu integrieren.
Insbesondere mittelgrosse und kleine Gemeinden erhalten ein Instrument an die Hand, um Biodiversität gezielt in ihrem Siedlungsgebiet zu fördern. Der Bericht wurde von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt erstellt.
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6.5.2025: weitere Publikationen
Neue Methode zur Beurteilung des ökologischen Zustands von Bächen und Flüssen anhand von Fischen
Zur Beurteilung wird der tatsächlich beobachtete Fischbestand mit dem unter natürlichen Bedingungen zu erwartenden Referenzbestand verglichen. Die bereits 2004 entwickelte Methode wurde anhand von detaillierten statistischen Auswertungen der seither gewonnenen Daten sowie Expert:innenwissen weiterentwickelt. Sie ist sowohl für die Gewässerbeurteilung als auch für die Wirkungskontrolle von Revitalisierungen und Sanierungen der Fischgängigkeit einsetzbar. Die neue Methode liefert bessere Resultate, berücksichtigt die Einflüsse des Klimawandels und ist insgesamt für mehr Gewässertypen anwendbar.
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6.5.2025: weitere Publikationen
Waldbericht 2025
Der neue Waldbericht 2025 beleuchtet den Schweizer Wald in all seinen Facetten, auch in Bezug auf die Biodiversität. Die Autorinnen und Autoren kommen zum Schluss, dass sich die Waldbiodiversität leicht positiv entwickelt. Die Vielfalt der Schnecken-, Moos- und Baumarten sowie die Bestände der meisten Waldvogelarten haben zugenommen. Dies ist unter anderem auf die Zunahme von Totholz zurückzuführen, das für viele spezialisierte Arten ein essenzieller Lebensraum ist. Nach wie vor bestehen aber eindeutige Defizite, zum Beispiel bei der Lebensraumqualität. So haben immer noch 70% der Wälder im Mittelland einen zu hohen und somit naturfernen Anteil an Fichten.
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6.5.2025: weitere Publikationen
Lernhilfe für das Botanik-Zertifikat «Iris»
Ein neues Buch hilft bei der Vorbereitung für das Botanik-Zertifikat 400 («Iris») der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft. Es erleichtert das Erkennen aller 40 Gattungen und 25 Familien durch Skizzen, welche die entscheidenden Bestimmungsmerkmale illustrieren. Profitieren können alle Botanikinteressierte, die sich einen Überblick über die wichtigsten Familien und Gattungen verschaffen und Sicherheit bei deren Bestimmung gewinnen möchten.
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6.5.2025: weitere Publikationen
Die Schönheit und Vielfalt ausgestorbener Arten
In den letzten 500 Jahren sind weltweit mehrere hundert Wirbeltierarten ausgestorben. Das Buch dokumentiert diesen Verlust, gibt den Tieren ihren Platz in der Geschichte und stellt sie uns neu vor. Jede Art erwacht wieder zum Leben mal humorvoll, mal ernst , begleitet von einer kurzen Beschreibung, historischen Anekdoten und Informationen zu den Umständen ihres Aussterbens. Der Autor zeigt die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die biologische Vielfalt auf und lädt uns ein, über unsere kollektive Verantwortung gegenüber der Tierwelt nachzudenken und gleichzeitig die Schönheit und Vielfalt der Tierwelt sowie das, was uns mit ihr verbindet, zu feiern.
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6.5.2025: Aufgegriffen
Beugger-Preis 2026: Projekte zur Förderung feuchter Wälder gesucht
Der Elisabeth und Oscar Beugger-Preis zeichnet ausserordentliche Bemühungen in den Bereichen «Artenschutz und Artenförderung», «Schutzgebiete» und «Landschaftsschutz» aus. Die mit 50 000 Franken dotierte Auszeichnung ist einer der bedeutendsten Preise für den Naturschutz in der Schweiz. Für 2026 werden herausragende Projekte gesucht, die sich für feuchte Wälder ein wertvoller, aber selten gewordener Lebensraum einsetzen. Bis zum 3. November 2025 können Vorgaben eingereicht werden, die in Planung sind oder am Anfang der Ausführung stehen.
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6.5.2025: Aufgegriffen
Konferenz: Citizen Science in Action Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und der akademischen Welt, 5. und 6. Juni 2025, Universität Lausanne
Die Konferenz CitSciHelvetia vernetzt Personen aus der Citizen Science-Forschung und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen den Sprach- und Kulturregionen. Sie richtet sich an Projektleitende und -mitarbeitende von Citizen-Science-Projekten, Vertreterinnen und Vertretern von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, NGOs und Vereinen sowie Personen, die sich auf institutioneller Ebene mit Citizen Science befassen. An beiden Tagen sind auch Kurzvorträge zum Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit und Biodiversität vorgesehen.
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