17.2.2014: Forschung CH

Verdoppelung der naturnahen Flächen im Siedlungsraum?

Doublement des surfaces naturelles dans les espaces urbains?



Karin Frei

Eine Befragung wichtiger Akteure kam zum Schluss, dass eine Verdoppelung der naturnahen Flächen im Siedlungsraum in der Schweiz bis 2020 möglich ist. Wichtig dabei ist, dass die Gemeinden für die Förderung von naturnahen Grünflächen eine zentrale Rolle einnehmen und die Akzeptanz der Flächen bei der Bevölkerung gefördert wird – und dies nicht nur über ökologische Argumente. Die fehlende Ausbildung bei verschiedenen Berufsgruppen wurde als grundlegendes Problem identifiziert.

Une enquête auprès des acteurs pertinents conclut qu’un doublement des surfaces naturelles dans les espaces urbains de Suisse jusqu’en 2020 est possible. Pour cela il est important que les communes endossent un rôle central en matière de promotion de surfaces vertes naturelles et que l’acceptation de ces surfaces soit favorisée – et pas seulement à l’aide d’arguments écologiques. Les lacunes dans la formation de plusieurs groupes de métiers ont aussi été identifiées comme un problème fondamental.


Naturnahe Grünflächen im Siedlungsraum erfüllen verschiedene ökologische Aufgaben und tragen zur Biodiversität im Siedlungsraum bei. Auch der Mensch profitiert von naturnahen Grünflächen in seiner Wohnumgebung; sie dienen der Erholung, ermöglichen ein aktives Naturerleben und steigern die Wohnqualität.
Auf Grund der Arbeiten zur Strategie Biodiversität Schweiz und mit dem Ziel, naturnahe Grünflächen im Siedlungsraum in Zukunft vermehrt umzusetzen, hat die Stiftung Natur & Wirtschaft die Strategie «Verdoppelung der naturnahen Siedlungsflächen in der Schweiz bis 2020» initiiert.
Als Grundlage für die vorliegende Arbeit wurden 16 Akteure befragt, welche Erfahrung sie in der Beratung, Planung, Umsetzung oder Bewirtschaftung von naturnahen Grünflächen gemacht haben. Die zentrale Frage war, welche Ressourcen sie benötigen würden, um einen Beitrag zur Strategie «Verdoppelung der naturnahen Siedlungsflächen in der Schweiz bis 2020» leisten zu können. Aus den Daten wurden Lösungsansätze für die Förderung von naturnahen Grünflächen abgeleitet.
Dabei haben sich drei Hauptansatzpunkte herausgebildet:
1. Die Gemeinden sollten für die Förderung von naturnahen Grünflächen eine zentrale Rolle einnehmen. Einerseits als Vorbild, indem sie gemeindeeigene Flächen naturnah gestalten und pflegen. Andererseits indem sie während der Baubewilligungsphase Einfluss auf die Qualität der Grünräume nehmen. Dazu benötigen sie konkrete gesetzliche Grundlagen, um dies auch einzufordern.
2. Bei verschiedenen Berufsgruppen scheint die fehlende Ausbildung zum Thema «naturnahe Grünflächen» ein grundlegendes Problem darzustellen.
3. Mittels Informationen und Öffentlichkeitsarbeit sollten das Verständnis und die Akzeptanz von naturnahen Grünflächen bei der Bevölkerung gefördert werden. Zentral dabei ist, dass dies nicht nur über die ökologische Argumentation geschieht. Das Bedürfnis des Menschen nach Ästhetik muss bei der Gestaltung von naturnahen Grünflächen berücksichtig werden.

Quelle: ZHAW


Keywords:
Siedlungsraum, naturnahe Grünflächen

Art der Publikation:
Bachelorarbeit

Literatur:
Frei K. (2013). Förderung naturnaher Grünflächengestaltung und -pflege im Siedlungsraum – Grundlagenerarbeitung für die Strategie «Verdoppelung der naturnahen Siedlungsflächen in der Schweiz bis 2020». Bachelorarbeit, ZHAW, unveröffentlicht.


Kontaktadresse:
Karin Frei
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Wädenswil
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Forschungsgruppe Grün & Gesundheit
Grüental
8820 Wädenswil
karin.frei@zhaw.ch


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