24.6.2013: Forschung international

Seltene Arten mit grosser Wirkung

Les espèces rares ont un grand impact



David Mouillot et al.

Eine bahnbrechende Studie hat nachweisen können, dass seltene Tier- und Pflanzenarten für das Funktionieren der Ökosysteme von grosser Bedeutung sind. Sie besitzen oft Kombinationen von Eigenschaften, über die keine oder nur wenige andere Arten im jeweiligen Lebensraum verfügen.

Une étude novatrice a pu démontrer que les animaux et plantes rares ont une grande importance pour le fonctionnement des écosystèmes. Ils possèdent souvent une combinaison de caractères que peu ou aucune autre espèce du milieu concerné ne détient.


Die Forschenden haben für ihre Untersuchungen drei artenreiche Organismengruppen in unterschiedlichen Ökosystemen genauer unter die Lupe genommen: Fische in einem Korallenriff im Südpazifik, Pflanzen in den französischen Alpen und tropische Bäume in Französisch-Guayana. Zunächst wurden die seltenen Arten identifiziert und ihre Eigenschaften mit denjenigen der anderen Arten verglichen. Dabei zeigte sich, dass die seltenen Arten viele spezielle Eigenschaften aufweisen. Beispielsweise besitzt der in der Schweiz in vielen Regionen der Alpen potenziell gefährdete Strauss-Steinbrech besonders lange Blütenstengel, die für bestäubende Insekten weithin sichtbar sind.
Die Forschenden weisen aufgrund ihrer Resultate darauf hin, dass seltene Arten mehr bieten als ästhetische, kulturelle und taxonomische Werte; sie seien vielmehr für das Funktionieren der Ökosysteme unverzichtbar. Seltene Arten seien gerade im Hinblick auf den Klimawandel und weitere menschliche Einflüsse die beste Versicherung zur Sicherstellung von Ökosystemleistungen.


Keywords:
Seltene Arten, Ökosystemleistungen, Versicherung

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Mouillot D., Bellwood D.R., Baraloto C., Chave J., Galzin R., et al. (2013): Rare Species Support Vulnerable Functions in High-Diversity Ecosystems. PLoS Biol 11(5): e1001569. doi:10.1371/journal.pbio.1001569
http://www.plosbiology.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pbio.1001569

Kontaktadresse:
Dr. David Mouillot
Unité Mixte de Recherche (UMR)
Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS)
Institut français de recherche pour l'exploitation de la mer (IFREMER)
Université Montpellier 2 cc 093, Montpellier, France

david.mouillot@univ-montp2.fr


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