13.5.2013: Forschung international
Was beeinflusst die Pflanzenvielfalt im Grünland?
Qu’est-ce qui influence la diversité des plantes des prairies et pâturages?
Stephanie A. Socher et al.
Düngung, Mahd, Beweidung und Verbrachung haben einen grossen Einfluss auf den Artenreichtum und die Artenzusammensetzung von Pflanzen im Grünland. Dabei gibt es grosse regionale Unterschiede. Zu diesem Schluss kommen Forschende, die die Vielfalt von Pflanzenarten in über 1500 Grünländern in drei Regionen in Deutschland untersucht haben.
Fertilisation, fauche, pâture et enfrichement des terres ont une grande influence sur la diversité des espèces des prairies et pâturages. On constate de grandes différences entre les régions. C’est ce que rapportent des chercheurs qui ont étudié la diversité des espèces de plantes de plus de 1500 prairies et pâturages dans trois régions d’Allemagne.
Der Einfluss unterschiedlicher Nutzungstypen auf die Pflanzenvielfalt (Kräuter, Leguminosen und Gräser) im Grünland wurde bisher nur auf kleiner, regionaler Skala oder nur mit wenigen Landnutzungstypen getestet. In einer vergleichenden Studie haben Forschende die Effekte von Verbrachung, Düngung, Mahd und Beweidung durch unterschiedlichen Tierbestand auf den Artenreichtum und die Artenzusammensetzung auf 1514 Grasländern in drei unterschiedlichen Regionen in Nordost-, Zentral- und Südwest-Deutschland untersucht. Zusätzlich wurden standortbedingte Umweltfaktoren wie Bodentypen und topographische Daten mit einbezogen.
Gedüngte Graslandflächen hatten eine klar reduzierte Artendiversität (-15% Artenzahl, -0,1 Shannon Diversität auf gedüngten Flächen von 16 m2) und eine veränderte Artenzusammensetzung (-3% Anteil an Kräutern), die Effekte der Beweidung waren am zweitgrössten und die der Mahd am kleinsten. Mahd mit mittlerer Intensität (2 Schnitte pro Jahr) und Schafbeweidung erhöhten die Artenzahl (+27%), während Rinderbeweidung die Artenzahl verringerte (-42%).
Diese allgemeinen Muster wurden durch Wechselwirkungen zwischen Landnutzungstypen und durch verschiedene regionale Kontexte moduliert: die Grösse und teilweise sogar Richtung der Unterschiede zwischen Landnutzungstypen unterschied sich zwischen den Regionen. Das verdeutlicht die Bedeutung, verschiedene Regionen miteinander zu vergleichen und viele Untersuchungsflächen einzubeziehen, um verlässliche Aussagen über Beziehungen zwischen Landnutzung und Artendiversität machen zu können. Zusammenfassend ist also grosse Vorsicht geboten, wenn Ergebnisse und Nutzungsempfehlungen über Regionen hinweg verallgemeinert werden sollen.
Quelle: Universität Bern
Keywords:
Biodiversität, funktionelle Pflanzengruppen, Landnutzung
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Socher S.A. et al. (2013). Interacting effects of fertilization, mowing and grazing on plant species diversity of 1500 grasslands in Germany differ between regions. Basic and Applied Ecology 14 (2), 126136. doi: 10.1016/j.baae.2012.12.003
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1439179112001739
Kontaktadresse:
Steffen Boch
Institute of Plant Sciences and Botanical Garden
University of Bern
Altenbergrain 21
CH-3013 Bern
steffen.boch@ips.unibe.ch
Tel: +41 (0)31 631 49 38
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