18.6.2012: Aufgegriffen
Grosse Artenvielfalt im Bedrettotal
Grande diversità di specie nella Valle Bedretto
Andreas Gigon
Auf einer Internetseite wurden Zahlen zur Biodiversität des rund 100 Quadratkilometer grossen Bedrettotals bei Airolo zusammengestellt. Insgesamt konnten über 4400 Arten nachgewiesen werden. Wie kam es zu dieser aussergewöhnlichen Vielfalt? Und wo liegen die artenreichsten sowie die in nationalen und kantonalen Inventaren erfassten Gebiete im Tal? Die Internetseite gibt Antworten auf diese Fragen.
Una pagina internet con molte valori danno un’idea della grande biodiversità che caratterizza i 100 km2 della Valle Bedretto presso Airolo. Insieme si contano più di 4400 specie. Le ragioni che determinano questa eccezionale ricchezza di specie sono descritte brevemente. Inoltre sono menzionate le zone più ricche di specie e le aree incluse negli inventari cantonali e nazionali.
Auf den reich bebilderten Internetseiten werden die Artenzahlen an Säugetieren (40 Arten), Vögeln (90), Reptilien, Amphibien und Fischen (insgesamt ca. 10), Tagfaltern (>70), Heuschrecken (>20), Farn- und Blütenpflanzen (ca. 1’000), Moosen (ca. 200) sowie Pilzen und Flechten (ca. 3'000) zusammengestellt. Zusammen mit den Artenzahlen für weitere Wirbellose (z.B. Schnecken, andere Insekten, Spinnen, Würmer), Algen, Bakterien und andere Mikroorganismen ergibt sich eine Gesamtzahl von mindestens 10'000 Arten. Hauptursachen für diese grosse Biodiversität sind der grosse Höhengradient (1150 m bis 3192 m ü.M.), das vielfältige Relief und somit Mikroklima, der Feuchtigkeitsgradient (von Gewässern bis zu ariden Südhängen) sowie die vielfältige Geologie mit Kalk, Granit, Bündnerschiefer usw. Dazu kam bzw. kommt die Einwanderung von Arten von nahen eiszeitlichen Nunatakern und aus dem submediterranen Raum sowie die Einschleppung von Samen mit Vieh und Schafen aus tiefer liegenden Gebieten. Schliesslich trug auch die seit vor-römischer Zeit bestehende und vielfältige landwirtschaftliche Nutzung zur heutigen erhaltenswerten Artenvielfalt bei.
Keywords:
Biodiversität, Artenvielfalt, Bedretto, Nordtessin
http://www.bedretto.ch/it/index/faunaflora
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Andreas Gigon
Institut für Integrative Biologie
ETH Zürich
CH-8092 Zürich
andreas.gigon@env.ethz.ch
Tel: +41 (0)44 632 44 94
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