3.5.2012: Forschung international
Pflanzen in Städten sind enger verwandt und kurzlebiger als auf dem Land
Les plantes des villes ont des liens de parenté plus proches et une durée de vie plus courte qu’à la campagne
Sonja Knapp et al.
In vielen Regionen der Welt wachsen in den Städten mittlerweile mehr Pflanzenarten als auf dem Land. Eine Studie zeigt nun, dass die Pflanzenarten in der Stadt stärker untereinander verwandt sind und oft ähnliche Funktionen übernehmen. Dadurch sind Ökosysteme in der Stadt empfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen.
Dans beaucoup de région du monde, il pousse aujourd’hui davantage de plantes dans les villes que dans les campagnes. Une étude montre que les espèces de plantes des villes ont des liens de parenté plus étroits et que souvent elles endossent des fonctions semblables. Les écosystèmes des villes sont de ce fait plus sensibles à l’encontre des influences environnementales.
Weltweit wächst die Fläche, die Städte inzwischen einnehmen. Damit wird es immer wichtiger, die Auswirkungen der Gärten auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen zu verstehen. Forscher wollten daher herausbekommen, was die städtische Artenvielfalt in Privatgärten von der natürlichen unterscheidet. Dabei zeigte sich mithilfe der neuen globalen Datenbank zu Pflanzeneigenschaften TRY, dass die typische Gartenpflanze kurzlebig und schnellwachsend ist, kleine Samen produziert, diese vom Menschen verbreiten lässt und gut an hohe Temperaturen angepasst ist.
Kritisch sehen die Wissenschaftler den beobachteten Trend von der Insekten- zur Selbstbestäubung: Wenn Selbstbestäuber durch die Stadtumwelt unterstützt werden und deshalb in der regionalen Artenzusammensetzung eine zunehmende Rolle einnehmen, dann könnte es zu einem Dominoeffekt kommen: Mehr selbstbestäubende Pflanzen sorgen nämlich für weniger Bestäuber wie Bienen oder Schmetterlinge.
Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Keywords:
Stadtflora, Siedlungsausdehnung, Ökosystemleistungen, Bestäubung
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Knapp S., Dinsmore L., Fissore C., Hobbie S.E., Jakobsdottir I., Kattge J., King J., Klotz S., McFadden J. P., Cavender-Bares J. (2012): Phylogenetic and functional characteristics of household yard floras and their changes along an urbanization gradient. Ecology, in Press. doi.org/10.1890/11-0392.1
Kontaktadresse:
Dr. Sonja Knapp
Department Biozönoseforschung
Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung - UFZ
Theodor-Lieser-Str. 4
D-06120 Halle
sonja.knapp@ufz.de
Tel: +49 (0)345 558 5308
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