3.5.2012: Forschung international

Artenvielfalt auf verschiedenen Energiepflanzenfeldern

La biodiversité des cultures énergétiques



Martin Dieterich

Naturschützer versprachen sich von der Bioenergie vielfältigere Fruchtfolgen. Stattdessen setzte sich vorwiegend Mais als Monokultur durch. In Deutschland werden nun die Auswirkungen von Energiepflanzen auf die biologische Vielfalt untersucht.

Les protecteurs de la nature espéraient des bioénergies une augmentation de la variété des assolements. A la place, les monocultures de maïs se sont imposées un peu partout. Des chercheurs allemands étudient actuellement les effets des cultures énergétiques sur la biodiversité.


Auf 20 Prozent der insgesamt rund zwölf Millionen Hektaren Ackerland bauen die deutschen Landwirte inzwischen Energiepflanzen an. Am beliebtesten ist der Mais. Die knapp werdenden Flächen werden immer intensiver bewirtschaftet. Darunter leidet die Artenvielfalt.
Weitgehend ungeklärt ist bis heute, wie sich verschiedene Energiepflanzen jeweils auf die Artenvielfalt auswirken. Die Forscher definieren im Rahmen ihrer Untersuchungen zwei Extreme: Mais als für die biologische Vielfalt schädlichste und Wildkräutermischungen als schonendste Energiepflanze.
Raps für den Biodiesel, Zuckerrüben für den Industriealkohol, Miscanthus als Brennstoff und unreifes Getreide für die Biogasanlagen: Das sind die Energiepflanzen, die in Bezug auf Biodiversitätseffekte zwischen dem angenommenen Pessimum Mais und dem Optimum Wildkräutermischungen stehen.
Die Rangfolge der anderen Pflanzen wollen die Forschenden bei Felderversuchen festlegen: Für jede der insgesamt sechs Energiepflanzen gibt es mindestens eine Hektare große Versuchsfelder. Anschliessend wird die Artenvielfalt auf jedem einzelnen Feld bestimmt. Erfasst werden Artengruppen, die verschiedene Funktionen im Ökosystem abdecken. Dazu gehören Wildpflanzen, Vögel, Insekten, Spinnen und Würmer.

Quelle: Universität Hohenheim


Keywords:
Energiepflanzen, Mais, Landwirtschaft, Klimawandel



Literatur:
Prof. Dr. Martin Dieterich
Universität Hohenheim
Fachgebiet Landschaftsökologie und Vegetationskunde
August-von-Hartmann Str. 3
D-70599 Stuttgart

Martin.Dieterich@uni-hohenheim.de
Tel: +49 (0)711 459 23530


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