12.12.2003: Forschung CH

Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen




Monitoring Institute (Hrsg.)

Im Alpenbogen hat sich in generationenlanger Zuchtarbeit eine vielfältige Agro-Biodiversität entwickelt, die heute durch Leistungszucht und Technisierung der Landwirtschaft bedroht ist. Eine Studie gibt nun einen Überblick über die Situation, die bestehenden Erhaltungsinitiativen und den Handlungsbedarf.


In den Berggebieten Europas mit ihren unterschiedlichen Landschaftskammern und den in mancher Hinsicht erschwerten Produktionsbedingungen entwickelte sich eine grosse Vielfalt an landwirtschaftlichen Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten. Diese passten sich in generationenlanger Zuchtarbeit sowohl an die Bedürfnisse der Menschen als auch an die Gegebenheiten ihrer Umgebung an. Sie stellen ein wertvolles genetisches und kulturelles Erbe dar, das allerdings durch die moderne Leistungszucht bedroht ist. Die Gefahr ist gross, dass nun auch in den Berggebieten zahlreiche Rassen und Sorten gänzlich verschwinden und mit ihnen wertvolles Erbgut wie Berggängigkeit, hohe Fruchtbarkeit, Robustheit, Kältetoleranz und Krankheitsresistenzen.
In einer international angelegte Monitoringstudie «Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen» wurden von den französischen Meeralpen bis nach Slowenien die noch vorhandenen Rassen und Sorten, die Erhaltungsbemühungen und der nicht abgedeckte Handlungsbedarf ermittelt. Im Tierbereich wurden im Alpenraum rund hundert gefährdete Rassen mit einem Bestand von weniger als 1'000 Tieren aufgelistet, bei denen in 40 Prozent der Fälle keine Erhaltungsinitiativen bestanden. Diese alarmierenden Ergebnisse waren eine Momentaufnahme der Jahre 1992/93.

Die vorliegende Aktualisierung der Studie in den Jahren 2000/2001, in der auch die Situation der Kulturpflanzen vertieft bearbeitet wurde, mündete in eine völlige Neubearbeitung. In den verschiedenen Ländern hatten sich nicht nur die Zahlen der Restpopulationen geändert, sondern die ganzen rechtlichen und politischen Leitplanken. Die neue Publikation bringt die neuen Resultate (jeweils mit Vergleich zur früheren Studie) zusammengefasst in den vier Alpensprachen, sowie in Englisch. Der umfangreiche Gesamttext (530 Seiten) liegt in Englisch und Deutsch auf einer CD-ROM bei.


Keywords:
Agro-Biodiversität, Berglandwirtschaft, Genressourcen, Kulturlandschaft, Monitoring

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Monitoring Institute (Hrsg.), (2003): Agricultural Genetic Resources in the Alps - Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen, Bristol-Schriftenreihe Band 11. ISBN 3-258-06669-8, Haupt-Verlag, Bern.




Kontaktadresse:
Monitoring Institute for rare breeds and seeds in Europe, Schneebergstr. 17, CH-9000 St.Gallen

monitoring@swissonline.ch
Tel: +41 (0) 71 222 74 10 oder +41 (0) 71 222 74 40
Fax: +41 (0) 71 222 74 40

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