17.5.2011: weitere Publikationen

Mehr Raum für die Natur

Plus d’espace pour la nature



Wildnisentwicklung auf zwei Prozent der Landfläche Deutschlands – dieses Ziel soll laut Nationaler Strategie zur Biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2020 umgesetzt sein. Doch dieses Ergebnis ist noch lange nicht in Sicht: An der Wildniskonferenz vom Mai 2010 zeigte sich, dass bei grosszügiger Berechnung erst knapp 0,4 % realisiert wurden. Nun ist der Tagungsband zur Veranstaltung erschienen – eine interessante Diskussionsgrundlage, auch für die Schweiz.

Des espaces sauvages sur deux pourcent de la surface de l’Allemagne, voici l’objectif visé jusqu’en 2020 par la stratégie nationale sur la diversité biologique. Mais ce résultat est encore loin d’être atteint: à la conférence sur les espaces sauvages de mai 2010, un calcul généreux a montré qu’à peine 0,4% a été réalisé jusqu’ici. Le rapport du congrès est maintenant publié et représente une base de discussion intéressante, aussi pour la Suisse.


Freiräume für die Natur sind im dicht besiedelten Deutschland ein wertvolles Gut, grosse Gebiete, in denen sich Wildnis frei entwickeln kann, eine Seltenheit. «Dabei brauchen wir solche Freiräume immer nötiger als Referenzflächen für die Forschung, als Rückzugsräume für seltene Arten, als Puffer und Lernflächen, um daraus Anpassungsstrategien für den Klimawandel abzuleiten und nicht zuletzt als Erlebnisquellen für unsere Psyche», stellt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel fest.
Diese grosse Bedeutung von Wildnisgebieten hat die Bundesregierung erkannt und es sich in ihrer nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 zwei Prozent der Landfläche Deutschlands für Wildnisentwicklung zu sichern. Dass dafür noch viel zu leisten ist und warum in Deutschland Wildnisgebiete dringend gebraucht werden, thematisierte die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg an der Wildniskonferenz 2010 in Potsdam. 250 Politikerinnen und Politiker, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Naturschutzakteure aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligten sich an der Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen.
«Wir werden uns weiterhin für das Thema Wildnis stark machen und an die Verantwortung der Bundespolitik appellieren», sagt Dr. Hans-Joachim Mader, Ratsvorsitzender der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. «Eine konsequente Optimierung der bestehenden Grossschutzgebiete reicht nicht aus, um die politische Zielvorgabe zur Wildnisentwicklung zu erreichen. Hierfür ist die Ausdehnung des Konzepts auch ausserhalb dieser Schutzgebiete erforderlich», sagt BfN-Präsidentin Jessel.
Quelle: Bundesamt für Naturschutz, Deutschland


Keywords:
Wildnis, Schutzgebiete, Ökosystemleistungen

Art der Publikation:
Bericht

Literatur:
Niebrügge A., Wilczek M. (Red.) (2011). Wildniskonferenz 2010. Eine Veranstaltung der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg unter der Schirmherrschaft von
Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. BfN-Skripten 288. Hrsg: Bundesamt für Naturschutz, Bonn.

http://www.stiftung-nlb.de
http://www.wildkorridor.de

Download Tagungsband

Kontaktadresse:
Anika Niebrügge
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
Schulstr. 6,
D-14482 Potsdam

niebruegge@stiftung-nlb.de
Tel: +49 (0)33 174 531 01


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