17.5.2011: Forschung CH

Sömmerungsbeiträge unter der Lupe

Les contributions d’estivage sous la loupe



Stefan Lauber et al.

Eine Studie des Verbundprojektes AlpFUTUR hat gezeigt, dass die Sömmerungsbeiträge einerseits wichtig für die Aufrechterhaltung der Alpwirtschaft sind, andererseits aber der Intensivierung von Gunstlagen und der Nutzungsaufgabe von schwierig zu bewirtschaftenden Flächen wenig entgegenzusetzen haben. Die Autoren geben Empfehlungen ab, wie die aktuelle Situation verbessert werden könnte.

Une étude menée au sein du projet AlpFUTUR a mis en évidence que les contributions d'estivage permettent d’une part de préserver la pratique de l’estivage, mais que d’autre part elles ne sont pas aptes à contrer les problèmes de sur-exploitation de secteurs favorables et d’abandon de zones marginales. Les auteurs proposent des pistes possibles pour améliorer cette situation.


Das Teilprojekt 13 «Politikanalyse – Evaluation bestehender und alternativer Steuerungsinstrumente für das Sömmerungsgebiet» ist Teil des Verbundprojekts «AlpFUTUR – Zukunft der Sömmerungsweiden in der Schweiz». Die Resultate des Teilprojektes zeigen, dass die Sömmerungsbeitragsverordnung (SöBV) in der Vergangenheit einen wesentlichen Beitrag an die Aufrechterhaltung der Sömmerung geleistet hat und auch weiterhin unverzichtbar sein wird. Die aktuell grösste Herausforderung ist die klar aufzeigbare bipolare Entwicklung der Nutzungsintensität: die Intensivierung in Gunstlagen bei gleichzeitiger Nutzungsaufgabe auf Marginalstandorten. Dieser bipolaren Entwicklung hat die aktuelle SöBV nur wenig entgegenzusetzen.
Verschiedene Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der SöBV werden aus den Resultaten abgeleitet, z.B. die Einführung einer verbindlichen Nutzungsplanung, die Förderung von Tierkategorien, die spezifisch extensive Weideflächen nutzen, eine Flexibilisierung und Regionalisierung sowie jährliche Anpassung der 100-tägigen Basiszeit für die Normalstossdefinition oder die Anhörung der Naturschutzfachstellen bei der Heraufsetzung des Normalbesatzes. Ausserdem fehlen heute Datengrundlagen, um alternative Steuerungsinstrumente implementieren zu können oder alpwirtschaftliche Planungsverfahren zu erleichtern. Auch eine Bindung der Bundesmittel für alpwirtschaftliche Infrastrukturvorhaben an das Vorhandensein einer regionalen alpwirtschaftlichen «Richtplanung» könnte mögliche Fehlentwicklungen vermeiden helfen.


Keywords:
Alpwirtschaft, Sömmerung, Politikanalyse, Direktzahlungen, Sömmerungsbeitragsverordnung (SöBV)

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Lauber S. et al. (2011). Evaluation der Sömmerungsbeitragsverordnung (SöBV) und alternativer Steuerungsinstrumente für das Sömmerungsgebiet: Befragungsgestützte ex post- und ex ante-Analysen der Sömmerungsnachfrage. Schlussbericht des AlpFUTUR-Teilprojekts 13 "Politikanalyse". Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf WSL, und Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Ettenhausen. 46 S.
http://www.alpfutur.ch/politikanalyse

Weitere Informationen

Kontaktadresse:
Stefan Lauber
Eidg. Forschungsanstalt WSL
Zürcherstrasse 111
CH-8903 Birmensdorf
stefan.lauber@wsl.ch
Tel: +41 (0)44 739 24 83


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