22.11.2003: Forschung CH

Förderung seltener Baumarten




Nathalie Barengo, Andreas Rudow, Peter Schwab

Wildbirne, Nussbaum, Speierling und weitere seltene Baumarten tragen zur biologischen Vielfalt des Waldes bei und erzielen auf dem Holzmarkt oft gute Preise. In Artensteckbriefen werden zehn seltene Baumarten in Text und Bild beschrieben.


Die Mappe «Förderung seltener Baumarten auf der Alpennordseite» beinhaltet die Resultate der ersten Phase des Projekts Förderung seltener Baumarten (BUWAL/ETHZ), 1997-2000. Das Projekt konnte Wissenslücken für 10 ausgewählte seltene Baumarten der Alpennordseite schliessen und Förderungsstrategien erarbeiten. Die Verbreitungserhebung erfolgte aus Kostengründen nicht anhand von Feldkartierungen sondern durch eine Befragung der Forstleute und botanischer Experten (Experteninterviews).
Aus Gründen der Machbarkeit und des begrenzten Budgets beschränkt sich das Projekt auf zehn exemplarische Baumarten der Alpennordseite, die mehr oder weniger selten sind. Ausgewählt wurden vor allem Tieflagenarten, weil diese heute wahrscheinlich am ehesten gefährdet sind. Die primär auf Hauptbaumarten ausgerichtete Hochwald-Bewirtschaftung hat in den Tieflagen die natürliche Artenmischung am stärksten überprägt.
Die Erhebungs- und Auswertemethodik waren in mancherlei Hinsicht speziell und neuartig:
• Wissen in den Köpfen: Erhebung mittels Experteninterviews (systematische Sammeln von dezentralem und heterogenem Wissen).
• Katalysatorwirkung für Umsetzung: Der direkte Kontakt mit Forstpraktikern und botanischen Experten erlaubte die gleichzeitige Realisierung von Erhebung, Sensibilisierung und Motivationsarbeit.
• Synergien: Gleichzeitige Durchführung mehrerer Erhebungen (Verbreitungsangaben, Spezialkenntnisse zur Ökologie und waldbaulichen Behandlung der Baumarten sowie weitere Informationen, die auf der Umsetzungsseite wichtig sind).
Die Kennziffern der Projektphase:
• Verbreitungserhebung: rund 1000 Experteninterviews mit über 95% der Revier- und Kreisförster, dabei wurden die Kenntnisse zu Vorkommen der zehn Baumarten direkt digital erfasst und die späteren Umsetzer von Förderungsmassnahmen für das Thema sensibilisiert und motiviert.
• 36 Experteninterviews mit botanischen Experten zur Ergänzung und Interpretation der Verbreitungsübersichten.
• 26 eintägige interkantonale Weiterbildungskurse in Zusammenrabeit mit engagierten Forstleuten, von 381 Teilnehmern besucht.
• Versand von rund 2400 Merkblattdossiers (92 Seiten) mit praxisgerechter Aufbereitung der Ergebnisse an den Kreis der Umsetzter in den Bereichen Wald und Naturschutz sowie an weitere Interessierte.

Keywords:
Artenvielfalt, Wald, Verbreitung, Gefährdung, Förderungsstrategien

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Barengo, N., Rudow, A., Schwab, P., (2001): Förderung seltener Baumarten auf der Schweizer Alpennordseite. BUWAL/Eidgenössische Forstdirektion und ETHZ/Professur Waldbau. Reihe Publikumsschriften, Nr. Div-7019-D. Preis SFr. 12.- (www.buwalshop.ch).



Kontaktadresse:
A. Rudow, P. Schwab und Ph. Wohlhauser, Projekt SEBA, Professur Waldbau, D-FOWI, ETH Zentrum, HG F 23.1, CH-8092 Zürich
seba@fowi.ethz.ch
Tel: +41 (0) 1 632 32 13
Fax: +41 (0) 1 632 33 10

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