14.11.2003: Forschung international
Licht aus!
Mark Andreas Scheibe
Das Aufstellen von Strassenleuchten in Gewässernähe hat katastrophale Auswirkungen auf aquatische Insekten. Dies hat eine Studie aus Deutschland ergeben.
(gk) Künstliches Licht hat gegenüber verschiedenen Gruppen aquatischer Insekten eine sehr starke Anlockwirkung. Doch wie gross ist Anzahl Insekten tatsächlich, die vom Licht einer Strassenlaterne angelockt werden? Mark Andreas Scheibe von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat hat die genauen Zahlen ermittelt. Durchschnittlich wurden in den Sommermonaten in einer Nacht so viele aquatische Insekten von dem Licht einer Strassenlaterne angelockt, wie dies einem Schlupf an 22 m Uferlänge in 24 Stunden entsprach. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass das Aufstellen von Strassenbeleuchtungen in Gewässernähe zu einer katastrophalen Artenverschiebung zu Ungunsten lichtempfindlicher Arten und damit zu einer Artenverarmung führen kann. Diese Schlussfolgerung ist insbesondere relevant für städtebauliche Vorhaben und die Bewertung von deren Auswirkung auf die Natur. Zur Schonung schützenswerter naturnaher Gebiete mit reicher aquatischer Insektenfauna empfiehlt Scheibe: Licht aus!
Keywords:
Strassenbeleuchtung, aquatische Insekten
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Scheibe M. A. (2003): Über den Einfluss von Strassenbeleuchtung auf aquatische Insekten. Natur und Landschaft 78, 264-267.
Kontaktadresse:
Dr. Mark A. Scheibe, Institut für Zoologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, D-55099 Mainz
Schem003@mail.uni-mainz.de
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