13.8.2003: Forschung international

Weiden für die Artenvielfalt




Andreas Zahn et al.

Die Beweidung einer Feuchtbrache führte zu einem kleinräumigen Mosaik hoher und niedriger Vegetation und zu einer höheren Artenvielfalt.


Auf einer 6 Hektare grossen, seit 1996 von April bis Oktober mit Galloway-Rindern beweideten Feuchtbrache, auf der sich Vorwald mit Weiden (Salix spec.), feuchtigkeitsliebende Hochstaudenfluren, Schilf- und Brennesselbestände entwickelt hatten, wurden die Vegetationsentwicklung und der Verbiss untersucht. Auf allen Probeflächen war in der fünfjährigen Untersuchungsperiode eine Zunahme der Artenzahl zu verzeichnen. Insbesondere haben Arten der Wiesen und Weiden zugenommen. Etwa die Hälfte der untersuchten Arten wurde nie oder nur selten von den Rindern angefressen und nur wenige überall und zu jeder Zeit abgeweidet. Vielmehr wurden einige Pflanzen lokal stark verbissen und auf anderen Flächen weitgehend verschmäht. Die Rinder schälten Stämme von Weiden. Auf der Weidefläche entstand bereits im ersten Jahr ein kleinräumiges Mosaik hoher und niedriger Vegetation. Von dem durch die Beweidung entstandenen Habitatmosaik dürfte auch die Fauna profitieren. Erste Ergebnisse deuten auf eine Zunahme der Artenzahl sowie auf die Förderung bedrohter Vertreter der untersuchten Tiergruppen hin.

Keywords:
Feuchtbrache, Beweidung, Artenvielfalt, Vegetationsentwicklung

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Zahn A. et al. (2003): Auswirkungen extensiver Rinderbeweidung auf die Vegetation einer Feuchtbrache. Naturschutz und Landschaftsplanung 35, 171-178

Kontaktadresse:
Andreas Zahn, Bund Naturschutz, Kreisgruppe Mühldorf, Pragerstrasse 6, D-84478 Waldkraiburg
BN-Muehldorf@iiv.de


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