28.9.2007: Forschung CH

Buntbrachen sind kein Hort für Unkräuter




Christian Bohren, Georges Mermillod, Nicolas Delabays

Eine Untersuchung kommt zum Schluss, dass nur in 5 bis 10% aller Buntbrachen ein grösseres Unkrautproblem besteht. Bedenklich ist hingegen, dass in einem Drittel aller Brachen invasive Neophyten gefunden wurden.


Mit der Einführung von Buntbrachen in der Landwirtschaft begann unter Landwirten die Diskussion um unerwünschte Pflanzen und schwer bekämpfbare Unkräuter. Im Hinblick auf eine Rekultivierung der Brachen bereitete die unerwünscht auftretende Spontanflora von Anfang an Sorgen. Zwischen 2003 und 2005 wurden herbologische Aufnahmen auf über 200 Brachen in der ganzen Schweiz durchgeführt, um einen Überblick über den Grad der Verunkrautung zu erhalten. Ein grosser Teil der Brachen weist demnach eine sehr gute botanische Zusammensetzung ohne gravierende Unkrautprobleme aus. Jedoch wurden einige schwer bekämpfbare Unkräuter wie Ackerkratzdistel, Blacke, Quecke und Winde beobachtet. In schätzungsweise 5 bis 10 % der Brachen bestehen – trotz der Möglichkeiten, unerwünschte Unkräuter mit Herbiziden zu bekämpfen – grössere Unkrautprobleme, vor allem durch Disteln. Der Besatz mit invasiven Neophyten, Pflanzen welche unsere Biodiversität gefährden können, wurde ebenfalls erhoben, wobei vor allem die Goldrute auffiel. Die Anwesenheit von solchen Arten auf mehr als einem Drittel aller Brachen ist besorgniserregend und rechtfertigt die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien.

Keywords:
Buntbrache, Unkrautproblem, Neophyten

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Bohren Ch., Mermillod G., Delabays N. (2007). Unerwünschte Pflanzen in Buntbrachen: eine Bestandesaufnahme. Agrarforschung 14(09), 388-393.

Kontaktadresse:
Christian Bohren
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW
Centre de Changins
Rte de Duillier
Case postale 1012
CH-1260 Nyon 1
christian.bohren@acw.admin.ch
Tel: +41 (0)22 363 44 25


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