28.9.2007: weitere Links

Sicherung der Schweizer Fischbestände




In der Schweiz gehen den Fischern seit Jahren immer weniger Forellen an den Haken. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass diese Fangrückgänge durch eine Vielzahl von Eingriffen und Belastungen ausgelöst werden. Ein neuer 10-Punkte-Plan zeigt Massnahmen auf, die an unseren Bächen und Flüssen getroffen werden müssen, damit für die Fische wieder möglichst gute Lebensbedingungen geschaffen werden.


Seit 1980 haben die Bachforellenfänge in den Schweizer Flüssen um zwei Drittel abgenommen. Dies ist äusserst besorgniserregend und ein klares Indiz dafür, dass sich die Lebensbedingungen für Bachforellen und weitere Fischarten in den letzten zwanzig Jahren verschlechtert haben. Um dieser Entwicklung entgegen zu treten, lanciert das Projekt Fischnetz+ einen 10-Punkte-Plan, den es gemeinsam mit der Eawag, dem Wasserforschungs-Institut des ETH Bereichs, und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) herausgibt. Der 10-Punkte-Plan empfiehlt Massnahmen zur Verbesserung der Fischbestände in unseren Flüssen und Bächen. Insbesondere soll der Plan mithelfen, dass auf kantonaler und lokaler Ebene Aktivitäten zum Wohl der Fische und damit der Fliessgewässer angestossen und unterstützt werden.
Mit dem 10-Punkte-Plan erhalten Aktive in Gewässerschutz und Fischerei, wie Vertreter von Fachbehörden aus Landwirtschaft, Raumplanung, Wasserbau und Gewässerschutz, und politische Entscheidungsträger einen praxisorientierten und zugleich wissenschaftlich fundierten Massnahmenkatalog. Er fusst auf den Ergebnissen des Projektes Fischnetz, das die Ursachen des massiven Fischrückgangs in den Schweizer Gewässern erstmals dokumentierte. Zusätzlich werden die Resultate von 18 Treffen mit Fischerei- und Gewässerschutzfachleuten aus den Kantonen berücksichtigt, die im Rahmen des Fischnetz-Folgeprojektes Fischnetz+ durchgeführt wurden. Der daraus resultierende 10-Punkte-Plan zeigt deshalb eine Palette praxisnaher Massnahmen auf.
Die Stärke des 10-Punkte-Plans liegt in seiner Breite. Nur ein ganzheitlicher Ansatz, der vom Platzmangel der Flüsse und Bäche, über die Schadstoffe im Wasser, bis zum Vogelfrass alle Beeinträchtigungen berücksichtigt, wird schliesslich zu einer Verbesserung der Situation für die Fische in den Schweizer Gewässern führen. So erläutert der Plan unter anderem, wie die Wasserkraftnutzung fischverträglich erfolgen kann, wie Lebensräume für Fische verbessert, wie durch Anpassungen an Abwasserreinigungsanlagen chemische Belastungen reduziert oder wie Fischkrankheiten eingedämmt werden können. Im Spannungsfeld der verschiedenen Nutzungsinteressen und im sich abzeichnenden politischen Diskurs bietet der 10-Punkte-Plan einen Leitfaden, der die Lebensbedingungen der Fische in den Schweizer Gewässern verbessern und die Fischbestände sichern hilft.


http://www.fischnetz.ch

10-Punkte-Plan als pdf

Kontaktadresse:
Marion Mertens
Projektleiterin Fischnetz+
Eawag / Universität Basel, Institut MGU Mensch Gesellschaft Umwelt
Vesalgasse 1
CH-4051 Basel
marion.mertens@eawag.ch
Tel: +41 (0)61 267 04 11


Zurück zur Liste