24.1.2007: Forschung international
Die Biodiversität in sieben grossen Feuchtgebieten der Erde
Eine Gruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat Daten und Informationen zur Biodiversität von sieben grossen Feuchtgebieten, die über die ganze Erde verteilt sind, zusammengetragen und analysiert. Die Resultate wurden in einer Artikelserie in der Zeitschrift «Aquatic Sciences: Research across Boundaries» publiziert.
Vor zwei Jahren hat eine Gruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der 7. Internationalen Feuchtgebiets-Konferenz in Utrecht (NL) beschlossen, die Biodiversität in Feuchtgebieten, in denen unterschiedliche hydrologische Verhältnisse herrschen, entlang eines Nord-Süd-Gradienten und auf globaler Ebene zu vergleichen. Das Unternehmen gestaltete sich allerdings als schwierig, weil die Biodiversitätsdaten über unzählige wissenschaftliche Zeitschriften verstreut sind, viele Daten in der so genannten Grauliteratur, die oft nur schwer auffindbar und kaum zugänglich ist, publiziert wurden, und für die meisten Artengruppen keine oder ungenügende Daten vorhanden sind. Untersucht wurden kanadische Torfmoore als Beispiel für Feuchtgebiete in der borealen Zone mit relativ stabilen hydrologischen Verhältnissen, das Sundarban-Mangroven-System in Indien und Bangladesch, die Everglades in Florida, das Pantanal in Brasilien, Bolivien und Paraguay, das Okavango Delta in Botswana, das Tonle Sap-System in Kambodscha und der Kakadu Nationalpark in Australien. Die Resultate der Untersuchungen wurden in einer Artikelserie in der Zeitschrift «Aquatic Sciences: Research across Boundaries» publiziert.
Die Forschenden konnten zeigen, dass die Biodiversität in den Feuchtgebieten sehr gross ist. Die Artenzusammensetzung in den einzelnen Ökosystemen spiegelt die biogeographische Situation der einzelnen Regionen wider. Mit Ausnahme der Everglades leben nur wenige endemische Arten in den Feuchtgebieten, was einerseits auf frühere Klimaveränderungen zurückzuführen ist, andererseits aber auch auf die Vernetzung der Feuchtgebiete mit den angrenzenden Ökosystemen über die grossen Flüsse. Alle untersuchten Feuchtgebiete stehen zumindest teilweise unter Schutz. Allerdings ist die Nutzung der Feuchtgebiete oft nicht nachhaltig. Zudem sind viele Feuchtgebiete durch Veränderungen der Einzugsgebiete und der angrenzenden Ökosysteme bedroht.
Keywords:
Feuchtgebiete, nachhaltige Nutzung, Artenvielfalt
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Artikelserie in der Zeitschrift «Aquatic Sciences» 68(3), 239-419 (2006)
http://www.springerlink.com/content/1420-9055/
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