24.7.2006: Forschung international

Rote Liste: Weltweit über 16'000 Tier- und Pflanzenarten bedroht




IUCN – The World Conservation Union

Die vor kurzem von der Weltnaturschutzorganisation IUCN veröffentlichte Rote Liste der weltweit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zeigt, dass der Biodiversitätsverlust nicht ab- sondern weiter zunimmt. 16'119 Arten gelten als vom Aussterben bedroht.


(gk) Die neue Rote Liste der weltweit vom Aussterben bedrohten Arten zeigt, dass der Niedergang der Biodiversität unvermindert anhält: Im Vergleich zu 2004 ist die Liste um 530 Arten angewachsen. Mittlerweile sind jede dritte Amphibienart, ein Viertel aller Säugetier- und Nadelbaumarten sowie jede achte Vogelart aufgeführt. Die Biodiversität nimmt keineswegs nur in den Entwicklungsländern ab: Besonders schlimm steht es beispielsweise um die Süsswasserbewohner im Mittelmeerraum: 56 Prozent der 252 endemischen Fischarten gelten als gefährdet.
Die Ursachen für den Niedergang der Biodiversität sind vielfältig. Dem Eisbär macht beispielsweise der Klimawandel zu schaffen. Wissenschafter gehen davon aus, dass der Rückgang des Sommereises am Nordpol zu einem Bestandsrückgang von 30 Prozent bis 2050 führen wird. In den Weltmeeren hat die Überfischung dazu geführt, dass sich ein Fünftel der Tierarten auf der Roten Liste wiederfindet. In den Trockengebieten macht dagegen die Habitatdegradation vielen Wüstengazellen zu schaffen. Eine wichtige Ursache für den Artenschwund ist auch die Jagd: In der Demokratischen Republik Kongo sank der Flusspferdbestand seit 1994 um 95 Prozent.
Angesichts dieser Zahlen forderte IUCN-Generaldirektor Achim Steiner die Weltgemeinschaft auf, dem Aussterben nicht tatenlos zuzusehen und neue Allianzen zu bilden. Er verweist auch auf erfolgreiche Schutzmassnahmen wie beim Seeadler in Europa, dessen Bestand sich seit 1990 verdoppelt hat.

Keywords:
Rote Liste, IUCN


http://www.iucnredlist.org/

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IUCN, Rue Mauverney 28, CH-1196 Gland, Switzerland
Tel: +41 (0)22 999 00 00


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