26.4.2006: Forschung CH
Picknick mit Folgen
Dominik Amrein, Hans-Peter Rusterholz, Bruno Baur
Unsere Wälder sind in den vergangenen Jahren zum Erholungs- und Erlebnisraum für Menschen geworden. Eine Untersuchung in Buchenwäldern der Nordwestschweiz hat nun aber gezeigt, dass eine allzu intensive Nutzung die Regeneration des Waldes verhindern kann.
Der Wald wird als Ort für Freizeitaktivitäten und Sportanlässen immer beliebter. Waldbesuche entsprechen offenbar einem menschlichen Bedürfnis. Eine intensive Nutzung kann aber den Wald so stark belasten, dass er als naturnaher Lebensraum gebietsweise gefährdet ist. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universität Basel, nachdem sie Waldgebiete mit starker Erholungsnutzung mit ungestörten Wäldern verglichen haben. Untersucht wurden Bodeneigenschaften, die Samenbank im Boden und die Kraut- und Strauchschicht.
Die Böden von häufig besuchten Gebieten sind stark verdichtet. Zusammen mit den direkten Einflüssen des Begehens und Befahrens des Waldbodens auf die Vegetation hat dies Auswirkungen auf die Kraut- und Strauchschicht: Diese ist weniger dicht, weniger hoch und artenärmer. Die Artenzusammensetzung der Samenbank wich stark von der Zusammensetzung der bestehenden Vegetation ab. Die Wissenschaftler schliessen daraus, dass die natürliche Regeneration des Waldes in Frage gestellt und damit die Zukunft der Bestände nicht gesichert ist.
Keywords:
Wald, Freizeitaktivitäten, Samenbank, Buchenwald, Störung
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Amrein D., Rusterholz H.-P., Baur B. (2005). Disturbance of suburban Fagus forests by recreational activities: Effects on soil characteristics, above-ground vegetation and seed bank. Applied Vegetation Science 8, 175-182.
Kontaktadresse:
Dr. Hans-Peter Rusterholz, Universität Basel, Institut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz (NLU), Abt. Biologie, St. Johanns-Vorstadt 10, CH-4056 Basel, Schweiz
hans-peter.rusterholz@unibas.ch
Tel: +41 (0)61 267 08 30
Zurück zur Liste