23.3.2006: Forschung CH
Neophyten beeinflussen Pflanzenvielfalt in Buchenwäldern
Pascal Beer
Untersuchungen in zwei Buchenwäldern in den Kantonen Zürich und Aargau haben gezeigt, dass nur 10% der Fläche als naturfern bezeichnet werden muss. Allerdings weisen Gebiete mit starkem Neophytenbewuchs eine geringere Pflanzenvielfalt auf als vergleichbare Gebiete ohne Neophyten.
Um den Grad der Natürlichkeit von Buchenwaldflächen im Schweizer Mittelland zu erfassen, wurde ein teilweise neues Verfahren zur Quantifizierung des menschlichen Einflusses auf Lebensgemeinschaften entwickelt und auf zwei Buchenwald-Gebiete bei Zürich und Zofingen (AG) exemplarisch angewendet. Die unkomplizierte Beurteilungsmethode basiert auf Braun-Blanquet-Vegetationsaufnahmen und einem Vergleich der aktuellen mit der potenziell-natürlichen Vegetation. Ferner wurde die Pflanzenvielfalt der Untersuchungsflächen bestimmt. Auf acht weiteren Flächen wurde untersucht, wie sich das Auftreten von gebietsfremden Pflanzenarten (Neophyten) auf die Pflanzenvielfalt von Waldflächen auswirken kann. 51% der Untersuchungsflächen können als naturnah bezeichnet werden, während 10% der Untersuchungsflächen stark verändert sind. Flächen mit starkem Neophytenbewuchs weisen eine tendenziell geringere Pflanzenvielfalt auf als gleichartige Flächen ohne Neophyten. Zwischen den beiden Buchenwald-Gebieten Zürich und Zofingen bestehen kaum Unterschiede. Vor allem die Forstwirtschaft, aber auch Waldbesucher und Anwohner können mit verschiedenen Massnahmen einen nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung des Zustandes der Wälder leisten.
Keywords:
Neophyten, Buchenwald, invasive Arten
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Beer P. (2005). Natürlichkeit und gebietsfremde Pflanzenarten im Wald Untersuchungen am Zürichberg und im Kanton Aargau. Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich 150/3-4, 87-93.
Kontaktadresse:
Pascal Beer, dipl. Geogr., Tisenwaltsberg 183, CH-8344 Bäretswil
pascalbeer@bluewin.ch
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