15.2.2006: weitere Links
Problematische Lichtemissionen vermeiden!
Bundesamt für Umwelt (Hrsg.)
Künstliche Beleuchtung ist in unserer Umgebung allgegenwärtig, sei es in Form von Strassenlampen, Fassadenbeleuchtungen oder Leuchtreklamen. Kunstlicht gilt als Zeichen für Wohlstand und Sicherheit. Gleichzeitig wirkt es sich jedoch auf zahlreiche Tier- und Pflanzenarten störend aus. Mit einer Reihe von Empfehlungen will das BAFU dazu beitragen, unnötige Lichtemissionen zu vermeiden.
Aus menschlicher Sicht hat Licht vor allem positive Eigenschaften: Das Sonnenlicht hebt die Stimmung, die Strassenbeleuchtung vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Allerdings kann eine nicht bedarfsgerechte Beleuchtung nachteilige Folgen für die Umwelt und die Biodiversität haben. Die BUWAL-Publikation «Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen» verdeutlicht das Ausmass, die Ursachen und die Auswirkungen der Umweltverschmutzung durch unerwünschte Lichtemissionen und gibt verschiedene Denkanstösse, wie sich diese Emissionen ohne Abstriche bei Komfort und Sicherheit vermeiden lassen.
Auf den ersten Blick sind Lichtemissionen ein unauffälliges Phänomen. Eine übermässige nächtliche Beleuchtung beeinträchtigt aber die Natur und die Umwelt. Für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten ist das natürliche Licht beispielsweise ein lebensbestimmender Faktor. Eine übermässige künstliche Beleuchtung bringt Zugvögel von ihrer Flugroute ab, da sie das Licht der Lampen mit jenem der Sterne verwechseln, und jede Nacht verbrennen Trillionen von Insekten an den Strassenlaternen. Das Kunstlicht beeinflusst ausserdem die Nachtlandschaft. Im Lichtermeer der Stadt ist der Sternenhimmel nicht mehr erkennbar.
Die «Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen» zeigen insbesondere auf, dass sich die Qualität der Beleuchtung bei gleichzeitig verringertem Energieverbrauch verbessern lässt. Dabei sind folgende Aspekte ausschlaggebend: * Lichtemissionen in den natürlichen Raum sind zu vermeiden, exzessive Beleuchtungen wie Skybeamer und gewisse Objektbeleuchtungen sind einzuschränken. * Vorzugsweise sind Leuchtkörper mit einer Abschirmung einzusetzen, die das Licht nur in die gewünschte Richtung leitet. * Grundsätzlich sollte jede Beleuchtung von oben nach unten ausgerichtet sein. Damit kann vermieden werden, dass Lichtabfall in die Umwelt oder in empfindliche Lebensräume gelangt.
Diese Empfehlungen tragen dazu bei, die Zielsetzungen des Bundesgesetzes über den Umweltschutz, des Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel sowie des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz zu erreichen. Sie richten sich an die Eigentümer und insbesondere auch an die Betreiber, Planer und Hersteller von Aussenbeleuchtungsanlagen sowie an die zuständigen Fachstellen für Natur-, Landschafts- und Heimatschutz.
Keywords:
Unerwünschte Lichtemissionen, Kunstlicht, Nachtlandschaft
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Klaus G. et al. (2005). Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen. Vollzug Umwelt. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern. 40 S.
Vollständiger Bericht als pdf
Kontaktadresse:
Antonio Righetti, Abteilung Natur und Landschaft, Bundesamt für Umwelt BAFU, CH-3003 Bern
Antonio.Righetti@buwal.admin.ch
Tel: +41 (0)31 32 280 83
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