10.2.2006: Forschung international

«Schweizer» Luchse in Frankreich




Jean-Michel Vandel, Philippe Stahl

Die in der Schweiz wieder angesiedelten Luchse haben an den Grenzen nicht halt gemacht. Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass der Luchs im französischen Jura mittlerweile eine Fläche von fast 6000 Quadratkilometern dauerhaft besiedelt hat.


(gk) Anfang des 20. Jahrhunderts verschwand der Luchs aus Frankreich. Dies änderte sich, als in der Schweiz in den 1970er Jahren Luchse ausgesetzt wurden. Immer häufiger tauchten in den französischen Alpen und im französischen Jura Luchse auf. Im Jura hat sich mittlerweile eine feste Population gebildet. Weil die Vogesen nicht auf natürliche Weise besiedelt wurden, setzte man dort zwischen 1983 und 1993 21 Tiere aus. Wissenschaftler aus Frankreich haben nun aufgrund von Luchsbeobachtungen und Funden von Luchsspuren aus den letzten 30 Jahren die Ausbreitungsgeschichte des Luchses in Frankreich rekonstruiert. Im französischen Jura besiedelt der Luchs zurzeit eine Fläche von fast 6000 Quadratkilometern. In den Vogesen sind es fast 2000 Quadratkilometer. Die französischen Alpen scheinen dagegen noch nicht dauerhaft besiedelt worden zu sein. Die Wissenschaftler weisen allerdings darauf hin, dass für diese Region nur wenige Daten vorliegen.

Keywords:
Luchs, Wiederansiedlung, Jura

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Vandel J.-M., Stahl P. (2005). Distribution trend of the Eurasian lynx Lynx lynx populations in France. Mammalia 69, 145-158

Kontaktadresse:
Jean-Michel Vandel, Office national de la chasse et de la faune sauvage, F-01330 Birieux, France

jean-michel.vandel@oncfs.gouv.fr


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