8.12.2005: Forschung international
Schutz des Regenwaldes kann sich auszahlen
Robin Naidoo, Wiktor L. Adamowicz
Eine Kosten-Nutzen-Analyse hat gezeigt, dass ein intaktes und vorwiegend touristisch genutztes Regenwaldreservat für die lokale Bevölkerung ökonomisch vorteilhafter ist als eine landwirtschaftliche Nutzung der Fläche. Ökotouristen wären sogar bereit, höhere Eintrittspreise zu bezahlen.
Die meisten Länder der Tropen zeigen wenig Interesse daran, ihre Regenwälder zu schützen. Oft wird dies damit begründet, dass die am Existenzminimum lebende Bevölkerung auf die regionalen Ressourcen wie Brenn- und Bauholz angewiesen ist. Kanadische Wissenschaftler haben nun aber zeigen können, dass sich der Schutz des Regenwaldes auch für die lokale Bevölkerung auszahlen kann. In ihrer Studienregion, dem «Mabira Forest Reserve» im Süden Ugandas, wurde 1996 am Rande des Regenwaldes ein Ökotourismus-Zentrum eingerichtet. Die Anzahl Touristen stieg Jahr für Jahr, was vor allem auf die artenreiche Vogelwelt zurückzuführen ist. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Zahlungsbereitschaft der Touristen mit der Anzahl Vogelarten steigt. Um den Gewinn für die lokale Bevölkerung zu maximieren, könne der Eintrittspreis in das Reservat von heute fünf Dollar getrost verzehnfacht werden, ohne allzu viele Touristen abzuschrecken, erklären die Wissenschaftler. Es sei nun wichtig, einen Mechanismus zu entwickeln, wie die Gewinne ihren Weg zur Bevölkerung finden.
Keywords:
Wert, Ökonomie, Regenwald
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Naidoo R., Adamowicz W.L. (2005). Economic benefits of biodiversity exceed costs of conservation at an African rainforest reserve. PNAS 102, 16712-16716.
Kontaktadresse:
World Wildlife Fund, 1250 Twenty-Fourth Street, N.W., P.O. Box 97180, Washington, DC 20090-7180, USA
robin.naidoo@wwfus.org
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