10.11.2025: weitere Publikationen
Aktualisierte Liste der National Prioritären Arten
Actualisation de la liste des espèces prioritaires au niveau national
BAFU und InfoSpecies
National Prioritäre Arten werden durch eine Kombination von nationalem Gefährdungsgrad und internationaler Verantwortung der Schweiz bestimmt. Methodische Verbesserungen und Angaben zur Förderung der Arten machen die neue Liste konsistenter und erleichtern die Anwendbarkeit in der Praxis. Insgesamt gelten 2999 Arten als national prioritär.
Les espèces prioritaires au niveau national sont déterminées à la fois sur le degré de menace au niveau national et sur la responsabilité internationale de la Suisse. Les améliorations méthodologiques proposées et les précisions relatives à la conservation des espèces rendent la liste plus cohérente et en facilitent l’applicabilité. Au total, 2999 espèces sont considérées comme prioritaires au niveau national.
Bei der Revision hat sich die bisher angewandte Methode zur Herleitung der Priorität im Grundsatz nicht verändert: National Prioritäre Arten werden aus der Kombination von nationalem Gefährdungsgrad und internationaler Verantwortung ermittelt. Dieses Standardverfahren wurde jedoch verbessert, unter anderem, um Unterschiede zwischen den Organismengruppen auszugleichen. Die Revision 2025 hatte zudem zum Ziel, die Anwendung der Liste in der Praxis zu erleichtern und Synergien bei der Artenförderung mit anderen Instrumenten aufzuzeigen.
Neu sind im Vollzug alle prioritären Arten zu berücksichtigen. Es werden die Handlungsebene und die Dringlichkeit ausgewiesen. Mit der Handlungsebene wird festgelegt, ob die Förderung einer Art ausdrücklich artspezifische Massnahmen erfordert (zum Beispiel Aktionspläne) oder ob sie mit anderen Instrumenten für die Erhaltung und Förderung der Lebensraumqualität in Verbindung gebracht werden kann. Die Dringlichkeit gibt an, wie rasch Massnahmen umgesetzt werden sollen.
In der Liste 2025 haben 2999 Arten eine nationale Priorität. Das sind 666 Arten weniger als 2019 – und dies, obwohl mit den erstmals erstellten Roten Listen der Laufkäfer, Wildbienen und Singzikaden viele neue National Prioritäre Arten hinzugekommen sind und sich die allgemeine Gefährdungssituation in der Schweiz keineswegs verbessert hat.
Massnahmen auf der «ganzen Landesfläche» leisten einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt: Für 15 % der Arten sind Massnahmen auf dieser Ebene wichtig. 55 % aller National Prioritären Arten benötigen zusätzlich ein funktionierendes Netzwerk aus ökologisch hochwertigen Flächen; sie wurden daher der Handlungsebene «Lebensraumförderung» zugewiesen. Dies verdeutlicht, dass der Aufbau einer Ökologischen Infrastruktur von sehr grosser Bedeutung für die Erhaltung der Artenvielfalt in der Schweiz ist. 30 % der National Prioritären Arten benötigt spezifische Massnahmen zur «Artenförderung», weil die Anstrengungen auf den anderen beiden Ebenen nicht ausreichen, um die Bestände zu sichern und zu fördern.
Quelle: BAFU und InfoSpecies
Keywords:
National Prioritären Arten, Artenschutz, Artenförderung, Ökologische Infrastruktur
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
BAFU und InfoSpecies (Hrsg.) (2025) Liste der National Prioritären Arten der Schweiz. In der Schweiz prioritär zu fördernde Arten. Vollzugshilfe UV-2558: 49 S.
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/recht/vollzugshilfen-biodiversitaet.html
https://www.bafu.admin.ch/bafu/fr/home/themes/biodiversite/droit/aides-execution-biodiversite.html
Kontaktadresse:
Danielle Hofmann
BAFU
Abteilung Biodiversität und Landschaft
CH-3003 Bern
danielle.hofmann@bafu.admin.ch
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