23.9.2025: weitere Publikationen

Glaubwürdige Biodiversitätskredite: Ansätze zur Erfolgskontrolle

Crédibilité des crédits biodiversité : approches pour le contrôle des résultats



Johan Lammerant und Jolien Verhelst

Der Erfolg von Biodiversitätskrediten muss zuverlässig gemessen werden können, damit das Instrument einen glaubwürdigen Beitrag zum Naturschutz leisten kann. Die EU schlägt eine strukturierte Vorgehensweise vor, die als Grundlage für die Entwicklung international akzeptierter Standards dienen kann.

Le succès des crédits biodiversité doit pouvoir être mesuré de manière fiable afin que cet instrument puisse contribuer de manière crédible à la conservation de la nature. L’UE propose une démarche structurée qui peut servir de base à l’élaboration de normes reconnues sur le plan international.


Angesichts des weltweit zunehmenden Verlusts an biologischer Vielfalt hat das an der COP15 beschlossene Global Biodiversity Framework (GBF) Biodiversitätskredite als eines der Instrumente anerkannt, mit denen Investitionen des Privatsektors in die biologische Vielfalt gelenkt werden können. Doch die Vielfalt bestehender Methoden und Indikatoren für entsprechende Bewertungen ist gross. Dies erschwerte bisher Transparenz, Vergleichbarkeit und Vertrauen in den Markt.
Ein Bericht der Europäischen Kommission zeigt nun, wie der Beitrag von Biodiversitätskrediten zum Naturschutz zuverlässig und glaubwürdig gemessen werden kann. Die wichtigsten Empfehlungen:
- Kombination von Ansätzen: Methoden sollen sowohl artenbezogene Daten (z. B. Vorkommen bestimmter Arten) als auch ökosystembasierte Masse (z. B. Lebensraumqualität, Strukturvielfalt) einbeziehen.
- Mehrskalige Bewertung: Erforderlich ist eine Betrachtung auf lokaler, regionaler und globaler Ebene, um sowohl spezifische Projektwirkungen als auch übergreifende Trends erfassen zu können.
- Baseline und Dauerhaftigkeit: Ergebnisse sollen mit einer klar definierten Ausgangssituation verglichen werden können. Es ist zudem sicherzustellen, dass Biodiversitätsgewinne dauerhaft sind.
- Datenqualität und Monitoring: Einheitliche Standards für die Datenerhebung, langfristiges Monitoring sowie der Einsatz neuer Technologien (z. B. Fernerkundung) sind entscheidend für die Glaubwürdigkeit.
- Transparenz und Vergleichbarkeit: Ein globaler Rahmen soll sicherstellen, dass Biodiversitätskredite ähnlich nachvollziehbar werden wie CO2-Zertifikate.
Der Bericht betont, dass Biodiversitätskredite kein Ersatz sind für staatliche Schutzmassnahmen, sondern diese ergänzen. Ziel ist es, Investitionen in den Naturschutz zu lenken und gleichzeitig robuste und überprüfbare Ergebnisse für die Biodiversität zu erzielen. Insgesamt liefert der Bericht eine praxisorientierte Grundlage für die Entwicklung international akzeptierter Standards, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch marktfähig sind.

Quelle: Europäische Kommission


Keywords:
Biodiversitätskredite, GBF, Metriken, internationale Standards

Art der Publikation:
Bericht

Literatur:
xLammerant J, Verhelst J (2025) Pathways for measuring biodiversity outcomes of
biodiversity credits. Thematic Reports series of the EU Business & Biodiversity Platform.


Zum Bericht (in Englisch)

Kontaktadresse:
European Business & Biodiversity Platform
European Commission

Johan.lammerant@arcadis.com


Zurück zur Liste