19.8.2025: weitere Publikationen
Biodiversitätsmonitoring in der Agrarlandschaft: Biodiversitätsförderflächen zeigen Wirkung
Monitoring de la biodiversité dans le paysage agricole : les surfaces de promotion de la biodiversité déploient leurs effets
Eliane Meier, Gisela Lüscher, Chantal Herzog, Felix Herzog, Alexander Indermaur, Jonas Winizki, Eva Knop
Die Zweiterhebung von ALL-EMA hat gezeigt, dass sich der Zustand der Biodiversität in der Schweizer Agrarlandschaft im Zeitraum 2020/24 gegenüber der Untersuchungsperiode 2015/19 kaum verändert hat. Das gilt sowohl für die Pflanzenvielfalt als auch für die Vielfalt der Tagfalter und Brutvögel. Einzelne Verbesserungen konnten vor allem auf den Biodiversitätsförderflächen beobachtet werden.
La deuxième enquête ALL-EMA a montré que l’état de la biodiversité dans le paysage agricole suisse n’a guère changé entre les périodes de collecte 2025/19 et 2020/24. Cela vaut tant pour la diversité végétale que pour celle des papillons diurnes et des oiseaux nicheurs. Des améliorations ponctuelles ont été observées, principalement sur les surfaces de promotion de la biodiversité.
Forschende von Agroscope führen im Auftrag der Bundesämter für Landwirtschaft BLW und Umwelt BAFU seit 2015 das Monitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft – Espèces et milieux agricoles» (ALL-EMA) durch. Ziel des Programms ist es, den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität in der Schweizer Agrarlandschaft regelmässig und systematisch zu erfassen, um unter anderem agrarpolitische Massnahmen zu evaluieren. Dazu analysieren die Forschenden die Vielfalt von Pflanzen, Tagfaltern, Brutvögeln und ihren Lebensräumen.
Ein Vergleich der Zweiterhebung 2020/24 mit der Ersterhebung 2015/19 hat ergeben, dass sich die Pflanzenvielfalt im Talgebiet kaum verändert hat. Das bedeutet, dass sich der grosse Biodiversitätsverlust des letzten Jahrhunderts zwar nicht weiter fortgesetzt hat, das entstandene Defizit jedoch bislang nicht verringert werden konnte. Positiv zu werten ist die Abnahme der Nährstoffzahlen der Pflanzengemeinschaften – am stärksten in Biodiversitätsförderflächen (BFF) der Qualitätsstufe 2. Dies ist vermutlich auf den langfristigen Verzicht auf Dünger zurückzuführen. Andererseits wurden die Pflanzengesellschaften immer ähnlicher. Die Ursachen hierfür sollen in der dritten Erhebung untersucht werden. Ein ähnliches Bild wie bei den Pflanzen zeigte sich für die Vielfalt der Tagfalter und Brutvögel, die in den letzten zehn Jahren weitgehend konstant geblieben ist, wobei bereits gefährdete Brutvogelarten in der zweiten Erhebung noch seltener gefunden wurden.
Die Untersuchungen zeigen in spezifischen Regionen auch erfreuliche Entwicklungen. So haben beispielsweise die typischen Pflanzenarten der Agrarlandschaft in der Talzone aufgrund gut bewirtschafteter und ökologisch hochwertiger Biodiversitätsförderflächen (BFF) zugenommen.
Quelle: Agroscope
Keywords:
ALL-EMA, Monitoring, Zweierhebung, Landwirtschaft, Agrarlandschaft
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Meier E., Lüscher G., Herzog C., Herzog F., Indermaur A., Winizki J., Knop E. (2025): Veränderung der Biodiversität in der Schweizer Agrarlandschaft: Von der ALL-EMA-Ersterhebung (2015-2019) zur Zweiterhebung (2020-2024). Agroscope Science 209, 84 S.
Zur Publikation
Kontaktadresse:
Eva Knop
Agroscope
Reckenholzstrasse 191
CH-8046 Zürich
eva.knop@agroscope.admin.ch
Tel: +41 (0)58 481 09 86
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