25.6.2025: Forschung international
Dark Diversity enthüllt menschliche Einflüsse auf die Biodiversität
Dark Diversity révèle l’influence humaine sur la biodiversité
Meelis Pärtel et al.
Direkte und indirekte menschliche Einflüsse auf die Biodiversität lassen sich mit dem Konzept der Dark Diversity sichtbar machen. Dieses zeigt auf, welche Arten an einem Standort fehlen, obwohl sie in der Region vorkommen und die ökologischen Bedingungen ihre Anwesenheit eigentlich erlauben würden.
Le concept de dark diversity permet de rendre visible les impacts humains directs et indirects sur la biodiversité. La dark diversity montre quelles espèces sont absentes sur un site alors qu’elles sont présentes dans la région et que les conditions écologiques permettraient leur présence.
Um die sogenannte Dark Diversity zu ermitteln, hat ein Forschungskonsortium die Pflanzenvielfalt an fast 5500 Standorten in 119 Regionen der Welt untersucht. Die Dark Diversity besteht aus allen ökologisch geeigneten und in der Region nachgewiesenen aber an einem bestimmten Standort abwesenden Arten.
In Gebieten mit minimalem menschlichem Einfluss waren im Schnitt 35% der geeigneten Pflanzenarten lokal vertreten, in Regionen mit starkem Einfluss hingegen weniger als 20%. Dark Diversity kann nicht nur bislang übersehene Bedrohungen der Biodiversität auch in abgelegenen und vermeintlich intakten Gebieten sichtbar machen, sondern auch konkrete Hinweise für den Naturschutz liefern. Denn die betreffenden Arten sind regional weiterhin vorhanden – ihre lokalen Populationen könnten durch Massnahmen zur Vernetzung und zur Verringerung von Gefährdungen wiederhergestellt werden.
Die Daten der Forschenden zeigen zudem, dass der negative Einfluss menschlicher Aktivitäten weniger ausgeprägt ist, wenn mindestens ein Drittel der Flächen in der Region aus naturnaher oder natürlicher Vegetation besteht. Dies unterstütze das auf der UN-Biodiversitätskonferenz beschlossene Ziel, weltweit mindestens 30% der Land- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen.
Quelle: Nature und ufz.de
Keywords:
Dark Diversity, Pflanzenvielfalt, menschlicher Fussabdruck, 30x30-Ziel
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Pärtel M et al. (2025) Global impoverishment of natural vegetation revealed by dark diversity. Nature 641: 917-924.
Link zur Studie (freier Zugang)
Kontaktadresse:
Meelis Pärtel
University of Tartu
Institute of Ecology and Earth Sciences
Tartu
Estonia
meelis.partel@ut.ee
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