4.2.2025: Forschung CH
Biobetriebe leisten überdurchschnittlich viel für die Biodiversität
Les exploitations bio contribuent plus que la moyenne à la biodiversité
Lukas Pfiffner
Die hohe Anbauintensität in den Kulturen zusammen mit der ungenügenden ökologischen Qualität vieler Biodiversitätsförderflächen (BFF) sind hauptverantwortlich dafür, dass sich die Biodiversität nicht ausreichend in der Agrarlandschaft entfalten kann. Mehr Biolandbau kann Teil der Lösung sein: So weisen Biobetriebe einen deutlich höheren Anteil ökologisch wertvoller BFF auf als andere direktzahlungsberechtigte Betriebe. Um die Umweltziele Landwirtschaft im Bereich Biodiversität zu erreichen, muss die Schweiz den Biolandbau und die Förderung ökologisch wertvoller BFF deutlich stärken.
La forte intensité d’exploitation des surfaces cultivées associée à la qualité écologique insuffisante de nombreuses surfaces de promotion de la biodiversité (SPB) sont les principales raisons empêchant la biodiversité de se développer suffisamment dans le paysage agricole. Plus de production biologique peut faire partie de la solution : les exploitations bio présentent une part nettement plus importante de SPB de haute valeur écologique que les autres exploitations ayant droit aux paiements directs. Afin d’atteindre les objectifs environnementaux pour l’agriculture dans le domaine de la biodiversité, la Suisse doit clairement renforcer l’agriculture biologique et la promotion de SPB de haute valeur écologique.
Biobetriebe setzen mehr und qualitativ höherwertige Biodiversitätsflächen (BFF) um als andere Betriebe. Dies zeigt eine umfassende Auswertung von Daten des Bundesamtes für Landwirtschaft zu allen angemeldeten Schweizer Betrieben.
Im Jahre 2020 hatten Biobetriebe im Durchschnitt 27 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche als BFF ausgewiesen, die konventionellen Betriebe dagegen nur 16 %. Biobetriebe bewirtschafteten zudem signifikant mehr ökologisch wertvolle BFF im Grünland, mehr Rebflächen-BFF sowie mehr Hochstamm-Obstbäume und Hecken. Der Anteil qualitativ wertvoller BFF nach Umweltziele Landwirtschaft (UZL) erreichte 2020 im Mittel 15 % auf Biobetrieben und 9 % auf Betrieben mit Ökologischem Leistungsnachweis. Das UZL-Flächenziel über alle Regionen liegt bei 16 %.
Es braucht demnach deutlich mehr Biolandbau und mehr ökologisch wertvolle BFF in der Landschaft, um die UZL im Bereich Biodiversität zu erreichen. Aufgrund des umfangreichen Leistungsausweises des Biolandbaus ist dieser ein Teil der Problemlösung. Er führt auch zu geringeren Umweltbelastungen durch problematische Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe.
Quelle: FiBL
Keywords:
Agrarumweltmassnahmen, Landwirtschaftssysteme, biologische Landwirtschaft, Umweltziele
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Stoeckli S. et al. (2024): Was leisten Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz für die Erhaltung der Biodiversität? Agrarforschung Schweiz 15: 313-321.
Stoeckli S. et al. (2024) : Comment les exploitations agricoles suisses contribuent-elles à la conservation de la biodiversité? Agrarforschung Schweiz 15: 313-321.
Link zur Studie (freier Zugang)
Kontaktadresse:
Lukas Pfiffner
Research Institute of Organic Agriculture (FiBL)
Department Crop Sciences, Agroecology and Biodiversity
Ackerstrasse 113
CH-5070 Frick
lukas.pfiffner@fibl.org
Tel: +41 (0)62 865 72 46
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