4.11.2024: weitere Publikationen
Erneuerbare Energien ausbauen und Biodiversität erhalten ist möglich
Développer les énergies renouvelables et conserver la biodiversité, c’est possible
Sascha Nick et al.
Die Schweiz könnte ihre Kapazität an erneuerbaren Energien deutlich ausbauen und gleichzeitig die Erhaltung und Förderung der Biodiversität verbessern, insbesondere in den Alpenregionen. Dazu müssen mehrere Herausforderungen gemeistert werden: die Entwicklung diverser Energiequellen einschliesslich Photovoltaik und Windkraft, die Minimierung neuer und die Verringerung bestehender Belastungen für die Biodiversität sowie die Entwicklung eines integrierten Plans bei gleichzeitiger Stärkung demokratischer Prozesse.
La Suisse pourrait développer sa capacité de production d’énergies renouvelables tout en améliorant la préservation et la promotion de la biodiversité, en particulier dans les régions alpines. Il faut pour cela relever plusieurs défis : le développement de diverses sources d’énergie, y compris le photovoltaïque et l’éolien, la minimisation des nouvelles pressions sur la biodiversité et la réduction des pressions existantes, ainsi que le développement d'un plan intégré tout en renforçant les processus démocratiques.
Gibt es ein Gleichgewicht zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Erhaltung der Biodiversität? 45 Expertinnen und Experten aus den Bereichen erneuerbare Energien, Klima und Biodiversität haben in Workshops und im Dialog mit verwandten nationalen Projekten nach Antworten gesucht. Der Bericht beinhaltet mehrere innovative Ansätze: (a) Eine ganzheitliche Perspektive auf die Biodiversität, die kumulative und vernetzte Auswirkungen berücksichtigt; (b) konkrete Best Practices zur Minimierung unerwünschter Auswirkungen bei der Produktion erneuerbarer Energien; (c) die Betonung der Notwendigkeit, den aktuellen Druck auf die Biodiversität zu verringern und zusätzlichen Druck durch den landesweiten Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energien zu minimieren; (d) die Notwendigkeit eines koordinierten, räumlich optimierten nationalen Ansatzes für die Entwicklung erneuerbarer Energien; und (e) die Bedeutung von Demokratie und bürgerschaftlichem Engagement im Entscheidungsprozess.
Am 9. Juni 2024 stimmten 68,7 % der Schweizer Stimmbevölkerung für das Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung. Um dieses ehrgeizige, rechtlich verbindliche Ziel zu erreichen und gleichzeitig die Erhaltung der Biodiversität zu stärken, müssen vier grosse Herausforderungen gemeistert werden:
1. Die rasche Entwicklung eines grossen und vielfältigen Portfolios an erneuerbaren Energiequellen, einschliesslich Photovoltaik und Windenergie oberhalb der Baumgrenze, um eine ausreichende Winterversorgung sicherzustellen.
2. Die Minimierung des zusätzlichen Drucks auf die Biodiversität durch die vermehrte Umsetzung von Best Practices.
3. Die Verringerung des bestehenden Drucks auf die Biodiversität durch das Stoppen aktueller schädlicher Aktivitäten.
4. Die Einbindung lokaler Gemeinschaften und die Stärkung demokratischer Prozesse.
Die Forschenden appellieren an alle Schweizer Stakeholder – insbesondere Planerinnen und Planer, lokale Gemeinschaften und Energieunternehmen – den Dialog und die Zusammenarbeit zu verstärken, um diese Herausforderungen anzugehen. Der Bericht stellt den aktuellen Stand des wissenschaftlichen Wissens dar, um diesen Übergang einzuleiten. Jedes Kapitel untersucht ein Schwerpunktthema, stützt sich auf veröffentlichte wissenschaftliche Literatur, enthält eine Infografik, eine Zusammenfassung und eine detaillierte Literaturliste.
Quelle: EPFL
Keywords:
Erneuerbare Energien, Aktion fürs Klima, gesellschaftlicher Wandel, Alpen
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Nick S. et al. (2024): Accelerating renewable energy development while enhancing biodiversity protection in Switzerland. CLIMACT, EPFL, UNIL. 75 S.
Zum Bericht (freier Zugang)
Kontaktadresse:
Sascha Nick
EPFL
BP 2141
CH-1015 Lausanne
sascha.nick@epfl.ch
Tel: +41 (0)21 693 4217
Zurück zur Liste