27.8.2024: Forschung CH

Passives akustisches Monitoring unterstützt Vogelkartierungen

Le monitoring acoustique passif consolide la cartographie de l’avifaune



Amandine Serrurier et al.

Für die Wirksamkeit von Schutzmassnahmen sind Informationen über Aufenthaltsort und Bestandsgrösse von Vögeln entscheidend. Einige sensible Arten leben allerdings in abgelegenen Gebieten, was die Datenerhebung stark erschwert. Das passive akustische Monitoring kann die Kartierung ergänzen und verbessern.

Les informations sur la position et la taille des populations d’oiseaux sont déterminantes pour l’efficacité des mesures de conservation. Mais certaines espèces sensibles vivent dans des régions éloignées et cela complique beaucoup la collecte de données. Le monitoring acoustique passif peut compléter et améliorer la cartographie.


Soll die Vogelvielfalt in einem Gebiet erhoben werden, denken die meisten automatisch an Sichtbeobachtungen. Oft ist das Hören jedoch wichtiger. Dies gilt besonders für Arten, die nachts aktiv sind oder in schwer zugänglichen Lebensräumen leben. Hier kommt das passive akustische Monitoring zum Einsatz, bei dem Aufnahmegeräte in bestimmten Gebieten aufgestellt werden. Einmal gespeichert, werden die Aufnahmen mithilfe von Algorithmen analysiert, die darauf trainiert sind, die Rufe der Zielart zu erkennen.
Die Schweizerische Vogelwarte hat das passive akustische Monitoring unter anderem bei einem Projekt zum Alpenschneehuhn eingesetzt. Die Art ist potenziell gefährdet, da sich ihr Lebensraum durch den Klimawandel verändert. Dank passivem akustischem Monitoring konnten Alpenschneehühner in einem Gebiet nachgewiesen werden, von dem man bis anhin glaubte, dass es verwaist sei. Die Aufnahmen zeigten auch, dass der Höhepunkt der Gesangsaktivität zwischen Mitte März und Ende April liegt, also etwa einen Monat früher als der Zeitraum, in dem die bisherigen Felderhebungen durchgeführt wurden.
Das passive akustische Monitoring ermöglicht es, bisher durchgeführte Kartierungen zu ergänzen und zu verbessern. Die Methode erlaubt es auch, mehr über Arten zu erfahren, welche mit der herkömmlichen Zählung nicht oder nur ungenügend erfasst werden. Sie trägt so dazu bei, Schutzmassnahmen zu optimieren.

Quelle: Vogelwarte

Keywords:
Passives akustisches Monitoring, Methode, Alpenschneehuhn

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Serrurier A. et al. (2024): Mountain is calling. Decrypting the vocal phenology of an alpine bird species using passive acoustic monitoring. International Journal of Avian Science IBIS, DOI: 10.1111/ibi.13314


Zur Studie (freier Zugang)

Kontaktadresse:
Thomas Sattler
Schweizerische Vogelwarte
Seerose 1
CH-6204 Sempach
thomas.sattler@vogelwarte.ch
Tel: +41 (0)41 462 97 25


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