27.8.2024: Forschung CH
Vernetzte Biodiversitätsförderflächen sind besonders wertvoll
Les surfaces de promotion de la biodiversité mises en réseau sont particulièrement précieuses
Eliane Meier et al.
Daten aus dem Monitoringprogramm ALL-EMA zeigen, dass alle drei BFF-Kategorien die klein- und grossräumige Pflanzenvielfalt fördern, wobei Qualitätsstufe II am effektivsten ist. Die grossräumige Artenvielfalt von Tagfaltern und Brutvögeln steigt jedoch nur, wenn BFF in Vernetzungsprojekte integriert sind.
Les données du programme de monitoring ALL-EMA montrent que les trois catégories de SPB favorisent la diversité végétale à petite et à grande échelle, et c’est encore plus marqué dans les surfaces de qualité II. Cependant, la diversité des espèces de papillons diurnes et d’oiseaux nicheurs à grande échelle n’augmente que si les SPB sont intégrées dans un projet de mise en réseau.
Um den starken Druck auf die Biodiversität im Landwirtschaftsland zu mindern, wurden Agrarumweltprogramme eingeführt, deren Kernelement die Biodiversitätsförderflächen (BFF) sind. Es werden drei Kategorien von Biodiversitätsförderflächen unterschieden:
> Förderflächen der Qualitätsstufe I werden mit spezifischen Auflagen biodiversitätsfördernd bewirtschaftet.
> Förderflächen der Qualitätsstufe II beherbergen zusätzlich bestimmte Zeigerpflanzen und/oder Kleinstrukturen.
> Biodiversitätsförderflächen in Vernetzungsprojekten sind entweder solche der Qualitätsstufe I oder II, sie werden aber von mehreren Bewirtschaftern und Expertinnen mit Blick auf die gesamte Landschaft gezielt angelegt.
Wie wirksam sind diese drei Kategorien bei der Förderung der Biodiversität? Forschende haben mit Hilfe von Daten aus dem Monitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft ALL-EMA» untersucht, wie sich die drei BFF-Kategorien auf die kleinräumige Biodiversität (Artenvielfalt der Pflanzen auf 10 m2) sowie auf die grossräumige Biodiversität (gesamte Artenvielfalt der Pflanzen, Tagfalter und Brutvögel innerhalb von 1 km2) auswirken, wobei auch Topografie und Klima berücksichtigt wurden.
Es zeigte sich, dass die kleinräumige Artenvielfalt der Pflanzen in allen drei BFF-Kategorien höher ist als in vergleichbaren Flächen ausserhalb der Biodiversitätsförderflächen. Durch die Integration von BFF der Qualitätsstufe I in Vernetzungsprojekte kann die kleinräumige Pflanzenvielfalt zusätzlich gefördert werden. Am höchsten ist die kleinräumige Pflanzenvielfalt auf BFF der Qualitätsstufe II, unabhängig davon, ob sie in ein Vernetzungsprojekt integriert sind oder nicht.
Für die Pflanzen zeigte sich dieser Effekt auch auf einer Skala von 1 km2: Je mehr Fläche als BFF bewirtschaftet wurde, desto höher war die Pflanzenvielfalt im Quadrat. Die grossräumige Artenvielfalt der Tagfalter und Brutvögel nahm hingegen nur dann zu, wenn die Biodiversitätsförderflächen auch in ein Vernetzungsprojekt integriert waren. Die gezielte Ergänzung und Bewirtschaftung von BFF durch Vernetzungsprojekte trägt demnach dazu bei, dass mehr Ressourcen für Tagfalter und Vögel zur Verfügung stehen und sie diese auch erreichen und nutzen können, z. B. um zu brüten, Nahrung zu suchen oder sich fortzupflanzen.
Quelle: Agroscope
Keywords:
Biodiversitätsförderflächen, Vernetzungsprojekte, Artenvielfalt, Monitoring, ALL-EMA
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Meier E. et al. (2024): Mehr Biodiversität dank Biodiversitätsförderflächen in Vernetzungsprojekten. Agrarforschung Schweiz 15/168-175. DOI: 10.34776/afs15-168
Zur Studie (freier Zugang)
Kontaktadresse:
Eva Knop
Agroscope
Reckenholzstrasse 191
CH-8046 Zürich
eva.knop@agroscope.admin.ch
Tel: +41 (0)58 481 09 86
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