7.2.2024: weitere Publikationen
Neue Praxishilfe für die Planung der Ökologischen Infrastruktur
Nouvelle aide pratique pour la planification de l’infrastructure écologique
Ervan Rutishauser et al.
Als Grundlage für die Planung der Ökologischen Infrastruktur durch die Kantone wurden 2019 basierend auf den Funddaten von einheimischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten umfangreiche Analysen durchgeführt. Neben dem bereits 2021 publizierten Technischen Bericht gibt es nun eine weitere Publikation, die das methodische Vorgehen bei diesen Analysen sowie die Ergebnisse einem breiteren Publikum zugänglich macht.
Des analyses approfondies ont été réalisées en 2019 en s’appuyant sur les données des espèces indigènes d’animaux, de champignons et de plantes pour servir de base à la planification de l‘infrastructure écologique par les cantons. En plus du rapport technique déjà publié en 2021, une nouvelle publication est désormais à disposition. Elle rend accessible à un plus large public la procédure méthodologique de ces analyses ainsi que les résultats.
2019 hat InfoSpecies im Auftrag des BAFU eine Flächenanalyse durchgeführt, welche basierend auf Funddaten von Arten eine wichtige Grundlage für die Planung der Ökologischen Infrastruktur darstellt. Der Fokus der Untersuchungen liegt auf der Ermittlung des Bedarfs an Flächen, in denen die Erhaltung und Förderung der Biodiversität Vorrang haben muss. Der dazugehörige Technische Bericht und die Ergebnisse der Flächenanalyse wurden 2021 auf der Website von InfoSpecies publiziert. Der Technische Bericht richtete sich an Fachleute und Forschende.
Methoden und Resultate wurden nun auch für breiteres Publikum aufbereitet. Die zusätzliche Publikation erlaubt es allen Akteuren, die in die Planung und Umsetzung der Ökologischen Infrastruktur involviert sind, sich einen raschen und einfachen Überblick über die Analyse zu verschaffen.
Der ermittelte Flächenbedarf der Biodiversität in der Schweiz beträgt rund 30 %. Nur ein Teil davon steht bereits unter Schutz. Viele Flächen mit ökologischer Qualität sind aber nicht gesichert. Gleichzeitig werden weitere Flächen mit ökologischer Qualität benötigt: Der zusätzliche Flächenbedarf beträgt ungefähr 650 000 Hektaren (= ca. 15 % der Gesamtfläche der Schweiz). Die Ergebnisse der Flächenanalyse lassen sich auf einen Kanton, einen Naturpark oder eine Gemeinde herunterbrechen.
Für die Sicherung der Biodiversität in der Schweiz braucht es drei Stossrichtungen: (1) Die bestehenden Schutzgebiete, insbesondere die national bedeutenden Biotope, müssen gesichert, fachgerecht unterhalten und bei Beeinträchtigung saniert werden. (2) Viele der aktuell noch vorhandenen ökologisch hochwertigen Lebensräume befinden sich ausserhalb der Inventarflächen der Biotope von nationaler Bedeutung. Wo nicht bereits kantonale oder kommunale Schutz- und Pflegemassnahmen greifen, ist der Handlungsbedarf zur nachhaltigen Sicherung besonders dringlich. (3) Es braucht die Wiederherstellung bzw. Neuschaffung zusätzlicher, ökologisch hochwertiger Flächen. Oft besteht für die Kantone ein gewisser Spielraum, wo genau diese Flächen angelegt werden können.
Quelle: InfoSpecies
Keywords:
Ökologische Infrastruktur, Flächenbedarf, Sanierung, ökologische Qualität, Praxishilfe
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Rutishauser E., Heussler F., Petitpierre B., Künzle I., Lischer C., Rey R., Sartori L., Gonseth Y., Eggenberg S. (2023): Wie viel Fläche braucht die Artenvielfalt der Schweiz? Analyse zu bestehender Qualitätsfläche und zum Flächenbedarf basierend auf den Funddaten der nationalen Arten-Datenzentren. InfoSpecies. Neuenburg.
https://www.infospecies.ch/de/projekte/ökologische-infrastruktur.html
Link zur Studie
Kontaktadresse:
InfoSpecies
Universität Neuenburg
Bellevaux 51
CH-2000 Neuchâtel
info.species@unine.ch
Tel: +41 (0)32 718 36 18
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