7.2.2024: weitere Publikationen

Libellen im Kanton Basel-Landschaft: Zustand, Schutz und Förderung

Libellules dans le canton de Bâle-Campagne : état, protection et conservation



Daniel Küry und Raphael Krieg

Für den Kanton Basel-Landschaft gibt es neu eine detaillierte Übersicht und eine vertiefte ökologische Analyse der Libellenfauna. Die Publikation stellt alle 62 im Kanton der im 20. Jahrhundert nachgewiesenen Arten und ihre Verbreitung vor und zeigt die Gefährdung sowie Massnahmen zum Schutz und zur Förderung dieser faszinierenden Insektengruppe auf.

Il existe désormais une vue d’ensemble détaillée et une analyse écologique approfondie de la faune des libellules du canton de Bâle-Campagne. La publication présente les 62 espèces recensées dans le canton au cours du 20e siècle et leur répartition. Elle montre les menaces qui pèsent sur ces espèces et les mesures de protection et de conservation de ce groupe fascinant d’insectes.


Zwischen 2018 und 2022 wurden über 180 stehende Gewässer und mehr als 60 Strecken von Fliessgewässern im Kanton Basel-Landschaft untersucht. Dabei konnten 42 Arten nachgewiesen werden. Berücksichtigt man alle Beobachtungen zwischen 2010 und 2022, erhöht sich die Vielfalt auf 54 Arten. Allen Funddaten des 20. Jahrhunderts und Belege aus Museumssammlungen ergeben für das Kantonsgebiet eine Libellenfauna von 62 Arten.
Der Kanton gilt aufgrund seiner geografischen Gegebenheiten als arm an Gewässern im Vergleich zu anderen Regionen der Schweiz, weshalb diese hohe Vielfalt erstaunlich ist. Die höchste Libellenvielfalt zeigten ehemalige Abbaugebiete, grössere Naturschutzreservate und ausgedehnte, teilweise historische Weiher, an denen sich über 20 Arten entwickeln können.
Die Untersuchung dokumentiert einen Rückgang der Arten während der letzten 25 Jahre. In der Roten Liste für das Baselbiet sind von 42 nachgewiesenen Arten 13 (d.h. rund ein Drittel) als gefährdet oder ausgestorben eingestuft. Weitere fünf Arten (12%) gelten als potenziell gefährdet.
Massnahmen wie zum Beispiel das Zurückschneiden der Vegetation, das Entfernen von Schlammansammlungen in Weihern oder das Anlegen neuer Gewässer dienen dem Schutz und der Förderung der Libellen. Zur Umsetzung von gezielten Massnahmen skizzieren die Autoren die Eckpunkte für einen Aktionsplan Libellen, der für die einzelnen Typen der Entwicklungsgewässer spezifische Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.
Von diesen Förderungsmassnahmen profitieren nicht nur die Libellen. Sie kommen vielmehr der gesamten Gewässer-Lebensgemeinschaft bestehend aus Amphibien, Wasserkäfern, Wasserwanzen, Schnecken, Muscheln, Wasserpflanzen und weiteren Organismengruppen zugute. Zur Umsetzung des Aktionsplans braucht es ein koordiniertes Vorgehen von kantonalen Stellen, Gemeinden, Naturschutzgruppierungen, Landwirten und Gewässeranstössern, um die Fortpflanzungsgewässer für Libellen wieder attraktiv zu machen oder längerfristig zu erhalten.

Quelle: Gewässerschutzverband Nordwestschweiz


Keywords:
Libellen, Rote Liste, Prioritäre Arten, Aktionsplan, Gewässer

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Küry D., Krieg R. (2023): Libellen schützen, Libellen fördern im Kanton Basel-Landschaft – Libellenarten, Gefährdung und ökologische Aufwertung ihrer Lebensräume. Gewässerschutzverband Nordwestschweiz: 198 S.
http://www.gewaesserschutz-nw.ch

Link zur Studie

Kontaktadresse:
Daniela Küry
Gewässerschutzverband Nordwestschweiz
Greifengasse 7
CH-4058 Basel

info@gewaesserschutz-nw.ch
Tel: +41 (0)61 686 96 96


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