17.8.2005: Forschung CH
Wann rutscht der Boden?
Martin Frei et al.
Um die Wirkung der Vegetation auf die Bodenstabilität besser quantifizieren zu können, wurde an der WSL eine neue Methode entwickelt: Im Zentrum stehen dabei Aggregats- und Scherversuche, welche an bepflanzten und unbepflanzten zylinderförmigen Probekörpern durchgeführt wurden.
Methoden der Ingenieurbiologie werden in der Regel bei Stabilitätsberechnungen von Böden kaum berücksichtigt, weil das Quantifizieren von Vegetationswirkungen immer noch ein ungelöstes Problem darstellt. An der WSL wurde deshalb ein neuer Ansatz entwickelt, welcher die Vegetationswirkung als eine «virtuelle» Dichteerhöhung des Bodenmaterials betrachtet. Dies wiederum entspräche einer Erhöhung der Scherfestigkeit des reinen Bodenmaterials. Die Untersuchung erfolgte an zylinderförmigen Bodenproben, welche unterschiedlich behandelt worden waren. Ein Teil der Proben diente als Kontrolle, während die übrigen mit Grauerlen bepflanzt wurden. Die Hälfte der bepflanzten Proben wurde zusätzlich noch mit einem mykorrhizierenden Pilz beimpft. Nach 24 Wochen Pflanzenwachstum wurde mit einem Teil der Proben Aggregatsversuche durchgeführt, während der Rest für triaxiale Scherversuche verwendet wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass bepflanzte und mykorrhizierte Proben eine hohe Aggregatsstabilität aufweisen. Weiter zeigte sich, dass bepflanzte Proben vergleichbare Reibungswinkel bereits bei einem geringeren Raumgewicht mobilisierten als unbepflanzte Proben.
Keywords:
Wurzeln, Vegetationswirkung, Aggregatsstabilität
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Frei, M. et al. (2003): Quantification of the Influence of Vegetation on Soil Stability. In: Proceedings of the International Conference on Slope Engineering. Eds: C.F. Lee und L.G. Tham. 872-877. The University of Hong Kong.
Kontaktadresse:
Martin Frei, Amt für Wald Graubünden, Schutzbauten, Loëstrasse 14, CH-7000 Chur
martin.frei@afw.gr.ch
Tel: +41 (0)81 257 38 56
Fax: +41 (0)81 257 21 59
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