13.12.2023: Forschung CH

Ökologische Vernetzung: Der Ideale Planungsverlauf auf Gemeindeebene

Réseaux écologiques : le processus de planification idéal au niveau communal



Dominique Turzer

In der Schweiz existiert keine allgemein anerkannte Planungspraxis für die ökologische Vernetzung auf der Gemeindeebene. Vieles wird durch Leitbilder, Konzepte und Richtpläne geregelt, die bislang jedoch nur teilweise in die Nutzungsplanung überführt werden. Der Auftrag der ökologischen Infrastruktur kann erst dann für eine entscheidende Verbesserung der ökologischen Vernetzung auf kommunaler Ebene genutzt werden, wenn der Kanton dafür eine verbindliche Grundlage liefert.

En Suisse, il n’existe pas de pratique de planification généralement reconnue pour la mise en réseau écologique au niveau communal. Beaucoup de choses sont réglées par des lignes directrices, des concepts et des plan directeurs qui n’ont été jusqu’à présent que partiellement intégrés dans les plans d‘affectation. Le mandat de l’infrastructure écologique ne pourra être utilisé pour une amélioration fondamentale des réseaux écologiques au niveau communal que lorsque le canton fournira une base contraignante à cet effet.


Die Kantone planen im Moment eine landesweite ökologische Infrastruktur. Kerngebiete sollen dabei durch Ausbreitungs- und Vernetzungsgebiete zu einem kohärenten Netz verbunden werden. Mit dieser Entwicklung gehen eine ganze Reihe von raumplanerischen Fragestellungen einher: Wie können oder sollen Vernetzungsflächen rechtlich gesichert werden? Durch welche Instrumente soll eine ökologische Infrastruktur im Siedlungsraum geplant werden?
Die beginnende Verankerung der Biodiversität in der kommunalen Nutzungsplanung wurde im Rahmen einer Master-Arbeit genauer beleuchtet. Folgende Erkenntnisse konnten gewonnen werden:
> Nur verbindliche Instrumente sichern Naturräume über längere Zeiträume. Daher ist die Festsetzung in der Nutzungsplanung wichtig.
> Eine regionale Zusammenarbeit spart Zeit und Geld. Sie spornt Gemeinden an, in Wettbewerb um die besten Massnahmen zu treten.
> Städtische Gemeinden haben es schwerer, verbindliche Massnahmen für die Vernetzung durchzusetzen und sollten daher zusätzlich auf zivile Strategien «kollektiver Planung» von unten setzen.
> Für die ökologische Vernetzung ist die Verbindlichkeit der kantonalen Ebene die wichtigste. Hier muss verbindlich entschieden werden.
Die Basis der MAS-Arbeit bildete eine Sammlung von zwölf Fallbeispielen aus der ganzen Schweiz. Die zwölf Gemeinden wurden im Detail auf ihre Planungsinstrumente und deren Verbindlichkeit untersucht. Quervergleiche der Fallbeispiele lassen die Konstruktion eines idealen Planungsverlaufs für ökologische Vernetzung zu. Dabei werden die Partizipation der Bevölkerung und eine phasengerechte Interessenabwägung einbezogen.

Quelle: ETH Zürich


Keywords:
Vernetzung, Ökologische Infrastruktur, Raumplanung, Gemeinde, Nutzungsplanung

Art der Publikation:
Masterarbeit

Literatur:
Turzer Dominique (2023): Ökologische Vernetzung im Siedlungsraum. Ansätze für die kommunale Planung. MAS Raumplanung 2021/23, ETH Zürich, Zürich.

Link zur Master-Arbeit

Kontaktadresse:
Dominique Turzer
Architektur & Raumplanung
Rickenbacherstrasse 2
CH-4460 Gelterkinden

dominique@othereyes.org
Tel: +41(0)61 554 26 46


Zurück zur Liste