20.6.2023: weitere Publikationen
Hochwertige Biodiversitätsförderflächen im Ackerland jetzt planen
Planifier maintenant des surfaces de promotion de la biodiversité de qualité sur les terres arables
Schweizerische Vogelwarte
Biodiversitätsförderflächen (BFF) im Ackerland sind wichtige Lebensräume für viele, teilweise selten gewordene Tierarten. Ab 2024 müssen deshalb mindestens 3,5 % der Ackerfläche als BFF ausgewiesen werden. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um solche Elemente zu planen. In einer Medienmitteilung erinnert die Schweizerische Vogelwarte an wichtige Informationsquellen, welche bei der Planung von BFF auf der Ackerfläche hilfreich sind.
Les surfaces de promotion de la biodiversité (SPB) sur les terres arables sont des habitats importants pour de nombreuses espèces animales, dont certaines sont désormais rares. C’est pourquoi au moins 3,5 % des terres arables devront donc être désignées comme SPB dès 2024. C’est le moment idéal pour planifier de tels éléments. Dans un communiqué de presse, la Station ornithologique suisse rappelle des sources d’information utiles lors de la planification de SPB sur les terres arables.
Seit Jahrhunderten ist das Kulturland Lebensraum für Vogelarten wie Wachtel, Feldlerche und Grauammer, aber auch für weitere Tierarten wie beispielsweise den Feldhasen. Durch Intensivierungsprozesse haben sich in den letzten Jahrzehnten jedoch vielerorts die Lebensbedingungen für diese Tiere verschlechtert. Als Folge davon sind viele auf das Kulturland spezialisierte Arten selten geworden oder ganz verschwunden.
Biodiversitätsförderflächen (BFF) sind mittlerweile zu wichtigen Refugien für die Tier- und Pflanzenwelt geworden. In Ackergebieten wurden solche Elemente aber bisher nur selten umgesetzt. Dies ändert sich nun: Ab 2024 schreibt der Bund auf Ackerflächen mindestens 3,5 % BFF vor.
Damit bieten sich für die Biodiversität – aber auch für die Landwirtschaft – grosse Chancen. Dies gilt ganz besonders dann, wenn hochwertige BFF angelegt werden, wie beispielsweise Buntbrachen oder Säume auf Ackerland. Diese weisen eine hohe Vielfalt an Wildpflanzen auf und ziehen deshalb Insekten an, die für die Bestäubung von gewissen Kulturen wichtig sind. Auch können sich in den Förderflächen räuberisch lebende Kleintiere wie Spinnen, Laufkäfer oder Raubwanzen vermehren, die unerwünschte Insekten wie Blattläuse in den Produktionsflächen vertilgen. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht. Weiter können Pflanzenschutzmittel eingespart werden.
Durch die Vielfalt an Insekten, Blüten und Pflanzensamen entsteht ein optimales Nahrungsangebot für zahlreiche Vogelarten. Zudem bleiben hochwertige BFF das ganze Jahr über bestehen und bieten Wildtieren nicht nur eine sichere Kinderstube zur Aufzucht ihres Nachwuchses, sondern auch Rückzugsorte im Winter. So haben Feldlerche, Feldhase und Co. wieder bessere Überlebenschancen.
Die Schweizerische Vogelwarte weist darauf hin, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um solche Flächen zu planen. Am Ende ihrer Pressemitteilung findet man praktische Links zu ihrem Positionspapier «Biodiversitätsförderflächen auf Acker», dem Faktenblatt «Ökologischer Nutzen von Biodiversitätsförderflächen auf Acker» sowie zum Webportal agrinatur.ch, welches praktische Hinweise zur Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb übersichtlich zur Verfügung stellt.
Quelle: Vogelwarte.ch
Keywords:
Ackerfläche, BFF,
Link zur Medienmitteilung
Kontaktadresse:
Hubert Schürmann
Schweizerische Vogelwarte
CH-6204 Sempach
hubert.schuermann@vogelwarte.ch
Tel: +41 (0)41 462 99 53
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