24.5.2023: Forschung CH

Synthese der Schweizer Roten Listen

Synthèse des listes rouges suisses



BAFU und InfoSpecies

Rote Listen dokumentieren das Aussterberisiko von Arten. Zum zweiten Mal nach 2011 wurden alle Daten aus den aktuell gültigen Roten Listen der gefährdeten Pflanzen-, Tier- Flechten und Pilzarten in der Schweiz zusammengeführt und ausgewertet. Spezialauswertungen und Exkurse geben interessante Einblicke in den Zustand und in die Entwicklung der Artenvielfalt in der Schweiz.

Les listes rouges documentent le risque d'extinction des espèces. Pour la deuxième fois depuis 2011, toutes les données des listes rouges actuellement en vigueur des espèces de plantes, d'animaux, de lichens et de champignons menacées en Suisse ont été rassemblées et analysées. Des évaluations spéciales et des commentaires donnent un aperçu intéressant de l'état et de l'évolution de la diversité des espèces en Suisse.


Rote Listen sind Fachgutachten, die das Aussterberisiko von einheimischen Arten zeigen. In der Schweiz werden sie im Auftrag des BAFU erstellt und durchlaufen einen mehrjährigen Prozess nach den Kriterien der Weltnaturschutzunion IUCN. Diese internationalen Richtlinien ermöglichen eine objektive Einstufung und verbessern die Vergleichbarkeit der Roten Listen auf nationaler und internationaler Ebene.
Die soeben erschienene Synthese aller gültigen Roten Listen zeigt, dass für 47 % der untersuchten Arten in der Schweiz ein Handlungsbedarf für Artenschutz- und Artenförderungsmassnahmen besteht. Die Hauptgründe für die Gefährdung sind die Zerstörung von Lebensräumen, die abnehmende Lebensraumqualität sowie die kleinen Verbreitungsgebiete.
Der Anteil der gefährdeten oder ausgestorbenen Arten unterscheidet sich deutlich zwischen den einzelnen Organismengruppen. Der Anteil liegt bei den Tieren am höchsten, gefolgt von den Pilzen und Flechten sowie den Pflanzen.
Der Anteil gefährdeter Arten ist im intensiv genutzten Mittelland am höchsten und in den östlichen Zentralalpen am niedrigsten. Auf aquatische und feuchte Lebensräume angewiesene Tier- und Pflanzenarten sind überdurchschnittlich häufig gefährdet oder bereits ausgestorben.
Schutzgebiete sind für die Erhaltung gefährdeter Arten besonders wichtig. Ein Drittel der Fundorte von gefährdeten Arten liegt in den Biotopen von nationaler Bedeutung, obwohl diese nur 2,2 % der Landesfläche ausmachen.

Quelle: BAFU und InfoSpecies

Keywords:
Rote Listen, gefährdete Arten, ausgestorbene Arten, Monitoring

Art der Publikation:
Bericht

Literatur:
BAFU und InfoSpecies (2023): Gefährdete Arten und Lebensräume in der Schweiz. Synthese Rote Listen. Umwelt-Zustand Nr. 2305. Hrsg.: Bundesamt für Umwelt (BAFU), Bern, und InfoSpecies, Neuchâtel. 58 S.

Link zur Studie (freier Zugang)

Kontaktadresse:
Jérôme Frei
Office fédéral de l'environnement OFEV
Division Biodiversité et paysage
Section Politique de la Biodiversité
CH-3003 Bern

jerome.frei@bafu.admin.ch
Tel: +41 (0)58 465 03 47


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