13.12.2022: Forschung CH

Biodiversität in der Landwirtschaft besser verstehen

Mieux comprendre la biodiversité en agriculture



Eliane Meier, Gisela Lüscher und Eva Knop

Biodiversität im Landwirtschaftsland wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Zentral sind die Nutzungsintensität sowie der Anteil, die Lage und die Qualität von Biodiversitätsförderflächen.

La biodiversité dans les paysages agricoles est déterminée par différents facteurs. L’intensité de l’exploitation, de même que la proportion, la situation et la qualité des surfaces de promotion de la biodiversité, sont d’une importance cruciale.


Basierend auf der Ersterhebung des nationalen Monitoringprogramms der Arten- und Lebensräume Landwirtschaft (ALL-EMA) wurden Faktoren identifiziert, welche die Artenvielfalt in der Schweizer Agrarlandschaft bestimmen. Anders als bisher wurde der Artenrückgang nicht nur auf einzelnen Parzellen betrachtet, sondern in gesamten Landschaften. Dabei wurden auch indirekte Zusammenhänge berücksichtigt – etwa die unterschiedlichen klimatischen und topographischen Bedingungen oder die Lebensraumvielfalt der Agrarlandschaft in verschiedenen Regionen.
Die Studie zeigt, dass die Intensität der Landnutzung sowie die Biodiversitätsförderflächen die Artenvielfalt direkt beeinflussen. Eine hohe Nutzungsintensität beeinträchtigt die Artenvielfalt stark negativ, während ein ausreichender Anteil an Biodiversitätsförderflächen in der Landschaft die Artenvielfalt fördert.
Biodiversitätsförderflächen leisten dann einen besonders hohen Mehrwert, wenn sie so angelegt werden, dass sie die Lebensraumvielfalt im regionalen landschaftlichen Kontext erhöhen. Um die Bedürfnisse verschiedener Tiere und Pflanzen optimal zu decken, sollten sie unter anderem das ganze Jahr über geeignete Lebensräume und ein ausreichendes Futterangebot bieten.
Zusätzlich zu Biodiversitätsförderflächen gibt es auch die Möglichkeit Biodiversität in die Produktion zu integrieren. Für eine gezielte Biodiversitätsförderung müssen die regionalen Anbaubedingungen berücksichtigt werden. So ist es vor allem in Regionen mit guten Anbaubedingungen wichtig, aktiv Massnahmen zugunsten der Artenvielfalt zu ergreifen. Denn in solchen Regionen wären die natürlichen Bedingungen auch für die Biodiversität günstig. Diese ist aber gerade dort aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung stark unter Druck.

Quelle: Agroscope

Keywords:
Landwirtschaft, Biodiversitätsförderung, Landschaft, ALL-EMA, Biodiversitätsförderflächen BFF

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Meier E.S., Lüscher G., Knop E. (2022): Disentangling direct and indirect drivers of farmland biodiversity at landscape scale. Ecology Letters 25(11), 2422-2434.


Link zur Studie (freier Zugang)

Kontaktadresse:
Eliane Meier
Agroscope
Reckenholzstrasse 191
CH-8046 Zürich
eliane.meier@agroscope.admin.ch
Tel: +41 (0)58 468 74 36


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