13.12.2022: IPBES
IPBES an der Biodiversitätskonferenz in Montreal
L’IPBES à la conférence sur la biodiversité de Montréal
Der neue Zielrahmen für die Biodiversität, der gerade in Montreal verhandelt wird, stützt sich stark auf die wissenschaftlichen Grundlagen, die der Weltbiodiversitätsrat IPBES zusammengetragen und verfügbar gemacht hat. IPBES hat zudem klare Empfehlungen für den neuen Zielrahmen erarbeitet.
Le nouveau cadre des objectifs pour la biodiversité, actuellement négocié à Montréal, s’appuie largement sur les bases scientifiques que la Plateforme intergouvernementale sur la biodiversité IPBES a collectées et mises à disposition. En outre, l’IPBES a élaboré des recommandations claires pour le nouveau cadre des objectifs.
Noch nie wurden die Biodiversitätsziele der Biodiversitätskonvention so stark auf wissenschaftlichen Erkenntnissen abgestützt wie beim neuen Zielrahmen, über den die Länder im Dezember 2022 in Montreal an der COP-15 verhandeln. IPBES publizierte 2019 rechtzeitig den Global Assessment Report. Dieser enthält eine überzeugende Analyse des Biodiversitätsverlusts und seiner direkten und indirekten Ursachen sowie eine Einschätzung, warum die Aichi-Ziele bis 2020 nicht erreicht wurden. Pandemiebedingt wurde die entscheidende Vertragsstaatenkonferenz COP-15 dann aber um 2 Jahre verschoben.
Sandra Diaz, eine der drei Co-Vorsitzenden des globalen Berichts, hat Empfehlungen für den neuen Zielrahmen gegeben: Erstens muss der neue Biodiversitätszielrahmen ausdrücklich jeden Aspekt der Biodiversität ansprechen; keiner ist ein guter Ersatz oder Überbegriff für die anderen. Zweitens sollen die Ziele für die Biodiversität ehrgeizig sein, begleitet von ebenso ehrgeizigen Vorgaben für konkrete Massnahmen und ausreichenden Ressourcen, um sie zu verwirklichen. Drittens müssen die Ziele präzise, nachvollziehbar und koordiniert sein. Viertens: Der formale Schutz eines Teils der ursprünglichsten Ökosysteme des Planeten allein wird bei weitem nicht ausreichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Biodiversität in die Entscheidungen über die Landschaften, in denen wir tagtäglich leben und arbeiten, einbezogen werden muss, und zwar weit über die Schutzgebiete hinaus. Und schliesslich müssen sich die Ziele auf die eigentlichen Ursachen des Verlusts der Biodiversität konzentrieren: die Art und Weise, wie wir konsumieren, handeln und Subventionen, Anreize und Schutz-massnahmen vergeben.
Quelle: IPBES
Keywords:
IPBES, Zielrahmen, COP-15
Art der Publikation:
Fachpublikation
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Kontaktadresse:
Eva Spehn
Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT)
Forum Biodiversität Schweiz
Laupenstrasse 7
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eva.spehn@scnat.ch
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