21.6.2005: Forschung international
Die Vielfalt der Naturschutzbiologen
Ioan Fazey et al.
Die Naturschutzbiologie ist eine lebendige und vielfältige Wissenschaft. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler, die die Forschungsthemen dieser Disziplin unter die Lupe genommen haben. Nach wie vor gibt es aber schlecht untersuchte Artengruppen und Lebensräume. Zudem sollte die Naturschutzbiologie vermehrt die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und mit der Praxis suchen.
An was forschen Naturschutzbiologen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben australische Wissenschafter alle in den Zeitschriften «Conservation Biology», «Biological Conservation» und «Biodiversity & Conservation» erschienenen Publikationen aus dem Jahr 2001 gelesen und nach Analysemethode, Forschungsthema sowie Relevanz für Praxis und Politik sortiert. Die meisten Studien (89%) waren quantitativer Art. Die Wissenschafter fanden eine breite Palette von Studien zu unterschiedlichen Themen aus der ganzen Welt vor. Studien über Wirbeltiere, Wälder und ursprüngliche Landschaften waren allerdings übervertreten, ebenso Studien zu einzelnen Arten. Nur wenige Studien wurden den Ansprüchen der Naturschutzbiologie als eine interdisziplinäre Disziplin gerecht. Über ein Drittel der Studien kam zu praxisrelevanten Schlussfolgerungen, ein Fünftel machte für die Politik relevante Aussagen. Die Wissenschafter kommen zum Schluss, dass die Naturschutzbiologie ihren Horizont erweitern sollte: Sie muss die Anzahl untersuchter Artengruppen, Lebensräume und räumlicher Ebenen erhöhen. Zudem sollte sie vermehrt die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und mit der Praxis suchen.
Keywords:
Naturschutzbiologie, Wissenschaft, Forschung, Publikationen
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Fazey, I. et al. (2005): What do conservation biologists publish? Biological Conservation 124, 63-73.
Kontaktadresse:
Centre for Resource and Environmental Studies, Australian National University, AU-Canberra, ACT 0200
ifazey@cres.anu.edu.au
Zurück zur Liste