23.3.2022: weitere Publikationen
Rote Listen Säugetiere und Brutvögel
Listes rouges des mammifères et des oiseaux nicheurs
Simon Capt; Peter Knaus et al.
Für die Säugetiere und die Brutvögel in der Schweiz liegen aktuelle Gefährdungseinstufungen vor. Von den einheimischen Säugetierarten (ohne Fledermäuse) gelten 35% als gefährdet, bei den Brutvögeln sind es sogar 40%.
Des classements actuels en degrés de menace sont disponibles pour les mammifères et les oiseaux nicheurs de Suisse. Parmi les espèces indigènes de mammifères (hors chauves-souris), 35 % sont considérées comme menacées. Ce pourcentage atteint même 40 % chez les oiseaux nicheurs.
Wie gross ist das Risiko von Arten, in der Schweiz auszusterben? Rote Listen liefern dazu wissenschaftlich fundierte Antworten.
Unter den 55 beurteilten einheimischen Säugetierarten sind 19 (35 %) gefährdet. Viele dieser Arten leiden unter eintönigen Lebensräumen und einer mangelhaften Lebensraumvernetzung. Letzteres gilt speziell auch für die grösseren Arten wie den Luchs, die mobil sind und viel Raum benötigen. Eine positive Entwicklung konnte hingegen beim Biber festgestellt werden. In der Roten Liste der Säugetiere von 1994 galt die Art noch als vom Aussterben bedroht. Heute ist der Biber nicht mehr gefährdet. Dank Förderprogrammen hat sich der Bestand inzwischen fast verzehnfacht.
Auch bei den Vögeln gibt es Arten, die sich dank gezielter Artenförderungsprojekte erholen. Dazu gehört der Weissstorch, ein typischer und auffälliger Bewohner von offenen Landschaften mit feuchten Wiesen und Flussauen. Die Art ist dank Vogelschützern und einem nationalen Aktionsplan nicht mehr auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvogelarten. Insgesamt hat sich die Gefährdungssituation der Brutvögel seit 2010 jedoch nicht verbessert. Von den 205 in der Schweiz brütenden Vogelarten sind 83 (40 %) gefährdet. Ein Drittel der gefährdeten Arten war in der Schweiz immer schon selten, zum Beispiel, weil unser Land am Rande ihres optimalen Brutgebietes liegt. Je nach Lebensraum ist der Anteil gefährdeter Vogelarten unterschiedlich: im Kulturland und in den Feuchtgebieten ist er deutlich höher als im Wald oder in alpinen Lebensräumen.
Quelle: BAFU
Keywords:
Rote Liste, Säugetiere, Brutvögel, Gefährdungsursachen
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Capt S. (2022): Rote Liste der Säugetiere (ohne Fledermäuse). Gefährdete Arten der Schweiz. Bundesamt für Umwelt (BAFU); info fauna (CSCF). Umwelt-Vollzug 2202: 43 S
Knaus P. et al. (2021): Rote Liste der Brutvögel. Gefährdete Arten der Schweiz. Bundesamt für Umwelt (BAFU); Schweizerische Vogelwarte. Umwelt-Vollzug Nr. 2124: 53 S.
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/dossiers/rote-listen.html
https://www.bafu.admin.ch/bafu/fr/home/themes/biodiversite/dossiers/listes-rouges.html
Kontaktadresse:
Info fauna
Avenue de Bellevaux 51
CH-2000 Neuchâtel
Schweizerische Vogelwarte
Peter Knaus
Seerose 1
CH-6204 Sempach
info.fauna@unine.ch
peter.knaus@vogelwarte.ch
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