3.11.2021: weitere Publikationen
Aufwertungsmassnahmen für Wiesel & Co wirken
Les mesures de revalorisation pour belettes et compagnie ont un effet
Nils Ratnaweera, Stefan Keller, Patrick Laube
Im Projekt «Wiesel & Co am Zimmerberg» wurden zwischen 2014 und 2021 Kleinraubtiere mit gezielten Massnahmen gefördert. Eine Wirkungskontrolle hat nun gezeigt, dass Winterquartiere und Strukturen wie Ast- und Steinhaufen von Hermelin und Iltis genutzt werden. Vor allem Asthaufen mit grobem Astmaterial sind attraktive Lebensraumelemente.
Entre 2014 et 2021, des mesures ciblées ont favorisé des petits prédateurs dans le projet « Wiesel & Co am Zimmerberg ». Un suivi des mesures montre désormais que des quartiers d’hiver et des structures, comme les tas de branches et de pierres, sont utilisés par les hermines et les putois. Les tas de branches avec des branchages grossiers sont notamment des éléments attrayants servant d’habitat.
Weil unsere (Kultur)Landschaften immer eintöniger werden und wertvolle Strukturen verschwinden, sind Kleinraubtiere im Schweizer Mittelland selten geworden. Im Projekt «Wiesel & Co am Zimmerberg» im Bezirk Horgen des Kantons Zürich wurden zwischen 2014 und 2021 Lebensräume für kleine Raubtiere wie Hermelin, Mauswiesel und Iltis angelegt. Dazu gehören Ast- und Steinhaufen, Gebüschgruppen, Grossstrukturen sowie Strohnischen in Ställen und Hütten («Winterquartiere»).
Im Rahmen einer Wirkungskontrolle haben Forschende untersucht, ob diese Aufwertungsmassnahmen von den Zielarten auch tatsächlich genutzt werden. Dafür wurden Ast- und Steinhaufen mit Spurentunneln und Winterquartiere mit Fotofallen systematisch beobachtet. Zudem wurden weitere Wirkungskontrollen durchgeführt und Beobachtungsmeldungen aus der Bevölkerung ausgewertet.
Durch die Untersuchung der Spurentunnel konnten in 39 Asthaufen Hermelin und/oder Iltis nachgewiesen werden, wobei das Hermelin deutlich häufiger vertreten war. Die Nachweisraten zählen im Vergleich zu anderen Wieselprojekten in der Schweiz zu den höchsten. Die dritte Zielart, das Mauswiesel, konnte jedoch an keinem Standort nachgewiesen werden.
Die Überwachung von Winterquartieren durch Fotofallen zeigte, dass in fünf von elf untersuchten Standorten mindestens eine Zielart überwinterte. Es gelangen vier Einzelnachweise des Hermelins und drei des Iltis. Jedes Winterquartier wurde zudem von Kleintieren genutzt, beispielsweise von Dachsen, Eichhörnchen, Fröschen und Vögeln.
Die Forschenden verglichen ausserdem stark frequentierte Asthaufen mit solchen, in denen die Zielarten nicht nachgewiesen werden konnten. Anhand verschiedener Parameter konnten sie die Attraktivität der Asthaufen statistisch analysieren. Holzstrukturen, die aus grobem Material aufgebaut sind, waren für Hermelin und Iltis deutlich attraktiver als solche aus feinem Astmaterial.
Quelle:ZHAW und Wiesel & Co am Zimmerberg
Keywords:
Wirkungskontrolle, Kleinstrukturen, Kleinraubtiere, Säugetiere, Hermelin
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Ratnaweera N., Keller S., Laube P. (2021), Wirkungskontrolle der Aufwertungsmassnahmen für Wiesel & Co am Zimmerberg, ZHAW
Link zum Bericht
Kontaktadresse:
Stefan Keller
Ehemaliger Projektleiter
umschwung@gmail.com
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