24.8.2021: Forschung CH
Monitoring Bodenbiologie: Alle Bodendaten nutzbar machen
Monitoring en matère de biologie du sol : rendre toutes les données du sol exploitables
Anna-Sofia Hug, Janine Moll, Andreas Gubler
Um zu beurteilen, ob die Bodenfunktionen langfristig erhalten bleiben, sind unter anderem Informationen zur Bodenbiologie notwendig. Mittlerweile können Daten verschiedener bodenbiologischer Messnetze trotz gewisser methodischer Unterschiede zusammen ausgewertet und interpretiert werden.
Afin d’évaluer si les fonctions du sol sont maintenues à long terme, des informations en matière de biologie du sol sont notamment nécessaires. Désormais, les données de différents réseaux de mesure de biologie du sol peuvent être analysées et interprétées conjointement malgré des différences méthodologiques.
Konsistente Zeitreihen von bodenbiologischen Parametern über längere Zeiträume sind sowohl im In- als auch im Ausland selten. In der Schweiz existieren auf kantonaler und nationaler Ebene verschiedene Messnetze, die bodenbiologische Parameter erfassen. Das bodenbiologische Monitoring der Nationalen Bodenbeobachtung NABO (NABObio) startete 2012 mit der jährlichen Beprobung von ausgewählten Standorten. Die bodenbiologischen Untersuchungen der verschiedenen kantonalen Bodenüberwachungen (KABO) laufen seit rund 15 Jahren. Drei dieser KABOs verwenden zur Bestimmung der beiden mikrobiologischen Summenparameter Biomasse und Basalatmung dieselben Methoden wie NABObio. Die vorhandenen bodenbiologischen Daten dieser KABOs und der NABO können daher gemeinsam ausgewertet und damit Synergien genutzt und die Wertschöpfung der raren Informationen über die Bodenlebewesen gesteigert werden.
Forschende haben nun untersucht, wie sich weitere Daten unterschiedlicher Herkunft trotz methodischer Unterschiede (z.B. Beprobungsfrequenz) gemeinsam auswerten lassen. Eine standardisierte Probenahme und die Probenaufbereitung und Analyse durch stets dasselbe Labor sind von grosser Bedeutung. Darauf basierend erarbeiteten sie einen möglichen Indikator zur Beurteilung der Bodenqualität. Mit Hilfe eines standortspezifischen Referenzwertes lassen sich auch Resultate unterschiedlicher Böden vergleichen. Mit einem Zustandsindikator können Messwerte einfach und verständlich einem breiten Publikum kommuniziert werden. Es ist intuitiv ersichtlich, ob sich der Zustand relativ zu den Standorteigenschaften verbessert oder verschlechtert.
Die bestehenden Referenzwertmodelle sollen nun weiterentwickelt und für gewisse Nutzungen neu entwickelt werden. Um die Zusammensetzung der mikrobiologischen Lebensgemeinschaften zu erfassen, braucht es molekulargenetische Analysen. Diese wurden in Zusammenarbeit mit der Gruppe Molekulare Ökologie von Agroscope erfolgreich ins Monitoring integriert.
Quelle: www.nabo.ch
Keywords:
Bodenbiologisches Monitoring, Bodenbiologie, Indikator, Referenzwert
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
Hug A.S., Moll J., Gubler A., (2021): Monitoring Bodenbiologie. Auswertung bodenmikrobiologischer Daten von kantonalen und nationalen Bodenbeobachtungsstandorten. Agroscope Science 110. Zürich-Reckenholz, 35p.
https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/umwelt-ressourcen/boden-gewaesser-naehrstoffe/nabo/monitoring/nabobio.html
Link zur Studie
Kontaktadresse:
Anna-Sofia Hug
Agroscope
Nationale Bodenbeobachtung NABO
Reckenholzstrasse 191
CH-8046 Zürich
anna.hug@agroscope.admin.ch
Tel: +41 (0)58 468 71 62
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