28.6.2021: IPBES
Biodiversität und Klimawandel: Gemeinsamer Bericht von IPBES und IPCC
Biodiversité et changement climatique : rapport commun d’IPBES et du GIEC
Hans-Otto Pörtner et al.
Der Biodiversitätsrat IPBES und der Klimarat IPCC haben zum ersten Mal einen gemeinsamen Workshop durchgeführt, der im Dezember 2020 virtuell stattfand und von dem nun ein Bericht erschienen ist. Der Bericht enthält Vorschläge, wie man Natur und Klima gemeinsam schützen kann.
La plateforme intergouvernementale sur la biodiversité IPBES et le groupe d'experts sur le climat GIEC ont pour la première fois organisé un atelier commun en décembre 2020, à la suite de quoi ils viennent de publier un rapport. Le rapport contient des propositions sur la manière de protéger ensemble la nature et le climat.
Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise sind zwei der grössten globalen Probleme. Zurzeit laufen die Vorbereitungen zu entscheidenden UN-Umweltgipfeln, und die Idee, beide Krisen gemeinsam zu bekämpfen, gewinnt an Fahrt – schliesslich haben sie mit der Übernutzung natürlicher Ressourcen auch dieselbe Ursache, und sie verstärken sich gegenseitig. Keines der beiden Probleme wird erfolgreich gelöst werden können, wenn sie isoliert angegangen werden. Dies ist die Botschaft eines Workshop-Berichts, der 2021 von 50 der weltweit führenden Biodiversitäts- und Klimaexpertinnen und -experten veröffentlicht wurde.
Der Bericht ist das Ergebnis eines viertägigen virtuellen Workshops zwischen Fachleuten, die von einem 12-köpfigen wissenschaftlichen Beirat ausgewählt wurden, dem auch Markus Fischer von der Universität Bern angehörte. Es ist die erste Zusammenarbeit zwischen diesen beiden zwischenstaatlichen Gremien überhaupt.
Der Bericht kommt zum Schluss, dass die bisherige Politik den Verlust der biologischen Vielfalt und den Klimawandel weitgehend unabhängig voneinander angegangen ist. Eine Berücksichtigung der Synergien bei der Bekämpfung beider Krisen inklusiv ihrer sozialen Auswirkungen bietet jedoch die Möglichkeit, die globalen Entwicklungsziele zu erreichen.
Die Autorinnen und Autoren warnen davor, dass eng fokussierte Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels direkt und indirekt der Natur schaden können und umgekehrt, aber es gibt viele Massnahmen, die in beiden Bereichen einen signifikanten positiven Beitrag leisten können. Sie betonen, dass die Natur zwar wirksame Möglichkeiten zur Eindämmung des Klimawandels bietet, dass diese Lösungen aber nur wirksam sein können, wenn sie auf einer ehrgeizigen Reduzierung aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen aufbauen. Durch die Fokussierung auf Synergien und Zielkonflikte zwischen dem Schutz der biologischen Vielfalt und der Abschwächung des Klimawandels und der Anpassung daran hat dieser Workshop die Debatte darüber vorangetrieben, wie man den Nutzen für die Menschen und den Planeten maximieren kann. Er stellte auch einen wichtigen Schritt in der Zusammenarbeit zwischen der Klima- und der Biodiversitäts-Gemeinschaft dar.
Quelle: IPBES
Keywords:
Klimawandel, IPBES, IPCC, Synergien, Nature-based solutions
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
Pörtner H.O. et al. (2021). IPBES-IPCC co-sponsored workshop report on biodiversity and climate change; IPBES and IPCC. DOI:10.5281/zenodo.4782538.
https://www.ipbes.net/biodiversityclimatescience
Link zum Bericht
Kontaktadresse:
Eva Spehn
Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT)
Forum Biodiversität Schweiz
Laupenstrasse 7
Postfach
CH-3001 Bern
eva.spehn@scnat.ch
Tel: +41 (0)31 306 93 42
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