11.12.2020: weitere Publikationen

Waldwirtschaft und Biodiversitätsförderung in Einklang bringen

Concilier sylviculture et promotion de la biodiversité



Gerald Gimpl et al.

Das österreichische Kuratorium Wald hat zwei praxisorientierte Handbücher veröffentlicht, die Massnahmen zur Förderung der Arten und Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie vorstellen. Experten aus Naturschutz und Forstwirtschaft haben dabei Bewirtschaftungsempfehlungen entwickelt, die helfen, den Wald zu einem Ort zu machen, in dem ökologische und ökonomische Interessen gemeinsam ihren Platz finden.

Le curatorium autrichien de la forêt a publié deux manuels pratiques qui présentent les mesures de promotion des espèces et des habitats de la directive « faune - flore - habitat ». Des expertes et experts de la protection de la nature et des sciences forestières ont élaboré des recommandations de gestion pour que la forêt devienne un lieu où les intérêts écologiques et économiques trouvent ensemble leur place.


Das Konzept von Natura 2000 verfolgt einen integrativen Ansatz, der eine nachhaltige Bewirtschaftung zulässt. Die Herausforderung ist, die Vorgaben der Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie in die Praxis umzusetzen, denn hier sind noch viele Fragen unbeantwortet. Wie können forstliche Massnahmen mit den besonderen Ansprüchen von Schutzgütern verknüpft werden? Welche Massnahmen wirken sich förderlich auf besondere Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten aus? Genau hier haken die beiden Handbücher des österreichischen Kuratoriums Wald ein, die in Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus den Bereichen Forstwirtschaft und Naturschutz entstanden sind. Das eine Handbuch hat den Schwerpunkt «Arten», das andere den Schwerpunkt «Lebensräume».
Im ersten Handbuch werden alle auf den Wald angewiesenen Arten in der FFH – Richtlinie in Form von Steckbriefen vorgestellt. Die für diese Arten förderlichen und beeinträchtigenden forstlichen Massnahmen wurden in einem öffentlichen Workshop mit InteressensvertreterInnen aus Forstwirtschaft und Naturschutz diskutiert. Neben biologischen Fakten zu den Arten, die zu einem besseren ökologischen Verständnis beitragen sollen, werden Massnahmen vorgeschlagen, die möglichst mit der gängigen forstlichen Praxis im Einklang stehen sollen.
Im zweiten Handbuch werden 24 Lebensraumtypen vorgestellt. Wiederum wurden forstliche Massnahmen mit VertreterInnen aus den Bereichen Naturschutz und Forstwirtschaft diskutiert und abgestimmt. Mit dieser Vorgehensweise des gemeinsamen Austausches und der fachübergreifenden Kommunikation soll eine breite Akzeptanz für die vorgeschlagenen Massnahmen bei WaldbewirtschafterInnen und Interessens- und BehördenvertreterInnen entstehen.

Quelle: http://natura2000.wald.or.at

Keywords:
Wald, Waldbewirtschaftung, Kommunikation, Natura 2000, Flora-Fauna-Habitat Richtlinie

Art der Publikation:
Bericht

Literatur:
Gimpl G., Pröll G., Zwettler K., Heilingbrunner G. (2018): Handbuch NATURA2000. Wald – Naturnahe Waldbewirtschaftung für ausgewählte FFH-Schutzgüter im Wald. Schwerpunkt Lebensräume. Kuratorium Wald. Wien. 156 S.

Gimpl G., Lambropoulos M., Frank H., Steiner H., Heilingbrunner G. (2020): Handbuch NATURA2000. Wald – Naturnahe Waldbewirtschaftung für ausgewählte FFH-Schutzgüter im Wald. Schwerpunkt Arten. Kuratorium Wald. Wien. 144 S.


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