18.2.2020: Forschung international
Je grösser der ökologische Fussabdruck desto kleiner die Artenvielfalt
Plus l’empreinte écologique est importante, plus la diversité des espèces est réduite
Christopher J. OBryan et al.
Durch die Art und Intensität der Landnutzung haben wir das Verbreitungsgebiet zahlreicher Wirbeltierarten massiv eingeschränkt. Dies zeigt die Analyse eines umfassenden globalen Datensatzes zum ökologischen Fussabdruck des Menschen. Bei einem Teil der Arten ist sogar das gesamte Verbreitungsgebiet stark beeinträchtigt.
À cause du type et de l’intensité de l’utilisation des terres, l’aire de répartition de nombreuses espèces de vertébrés s’est réduite. C’est ce que montre l’analyse d’un vaste ensemble de données mondiales sur l’empreinte écologique des humains. Pour certaines espèces, l’aire de répartition est fortement altérée dans son ensemble.
Es ist bekannt, dass der ökologische Fussabdruck des Menschen die Biodiversität negativ beeinflusst und das Artensterben antreibt. Dennoch fehlten bislang für viele Arten Informationen darüber, inwiefern ihre Verbreitung durch menschliche Landnutzungen beeinträchtigt wird.
Für die Berechnung des ökologischen Fussabdrucks werden Indikatoren wie Bevölkerungs- und Wohndichte, Strassen- und Schienennetze, sämtliche Formen der menschlichen Landnutzung sowie Infrastrukturen zur Energiegewinnung einbezogen. Forschende haben nun anhand eines umfassenden globalen Datensatzes untersucht, wie sich der menschliche Fussabdruck auf die Verbreitung von landlebenden Wirbeltieren auswirkt.
Die Forschenden haben in einem ersten Schritt die globale Verbreitung von über 20'500 Arten untersucht und diese dann dem ökologischen Fussabdruck gegenübergestellt. Wird ein bestimmter Schwellenwert überschritten, bedeutet das, dass eine Art an einem bestimmten Ort nicht mehr leben kann. Der Schwellenwert wird beispielsweise erreicht, wenn unberührte Natur durch den Menschen in Weideland umgewandelt wird.
Die Resultate sind ernüchternd: Die Hälfte des Verbreitungsgebiets von 85 Prozent aller untersuchten Arten wurde durch menschliche Landnutzung bereits so stark verändert, dass diese Arten dort nicht mehr leben können. Bei über 3'300 Arten (ca. 16%) ist sogar das gesamte Verbreitungsgebiet durch menschliche Landnutzungen beeinträchtigt. Die Analyse hat ausserdem gezeigt, dass bedrohte Arten und Arten mit einer geringen Verbreitung überproportional stark betroffen sind. Sogar bei den rund 2'500 Arten, welche als «nicht gefährdet» eingestuft wurden, besteht eine beträchtliche Überlappung zwischen ihrem Verbreitungsgebiet und den Belastungen, die durch menschliche Landnutzungen entstehen. Das birgt das Risiko, dass ihr Bestand abnehmen wird. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass es sinnvoll sein kann, den ökologischen Fussabdruck als Indikator beizuziehen, was ein erster nützlicher Schritt zur Messung des Gefährdungsgrades von Arten sein kann.
Quelle: Wildlife Conservation Society
Keywords:
Ökologischer Fussabdruck, Landnutzung, Aussterberisiko, Gefährdung von Arten
Art der Publikation:
Fachpublikation
Literatur:
OBryan Ch.J. et al. (2020): Intense human pressure is widespread across terrestrial vertebrate ranges. In: Global Ecology and Conservation, ScienceDirect, https://doi.org/10.1016/j.gecco.2019.e00882
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S235198941930887X?via%3Dihub
https://newsroom.wcs.org/News-Releases/articleType/ArticleView/articleId/13702/STUDY-Humanitys-Footprint-is-Squashing-Worlds-Wildlife.aspx
PDF-Link open access
Kontaktadresse:
Christopher J. OBryan, Centre for Biodiversity and Conservation Science, University of Queensland, Brisbane, QLD, 4072, Australia
c.obryan@uq.edu.au
Tel: +61 (0)449 599 035
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