15.5.2003: Forschung international

Barrieren in Fliessgewässern schützen Edelkrebs




Harald Groß

Die weitere Ausbreitung der nicht heimischen Flusskrebsarten gefährdet den Edelkrebs. Der Erhalt von Barrieren oder der Bau von Krebssperren kann zum Schutz von bedeutenden Restvorkommen des Edelkrebses beitragen.


Die aus Amerika eingeschleppte Krebspest hat den heimischen Edelkrebs an den Rand der Ausrottung gebracht. Durch die erst später eingeführten und heute in Europa etablierten amerikanischen Flusskrebsarten wird diese Pilzerkrankung übertragen. Aber auch ohne eine Infektion verdrängen diese Arten den Edelkrebs auf Grund ihrer biologischen Überlegenheit. Da es derzeit keine praktikable Möglichkeit gibt, die nicht heimischen Arten aus natürlichen Gewässern wieder zu entfernen, muss zumindest ihre weitere Ausbreitung unterbunden werden. Dabei sind eine umfangreiche Informationskampagne und eine Reglementierung des Flusskrebshandels wichtige Instrumente.
Von Flusskrebsen nicht zu überwindende Barrieren bremsen die weitere Ausbreitung der nicht heimischen Arten. Die Beseitigung derartiger «Krebssperren» erhöht die Gefährdung für oberhalb befindliche Flusskrebspopulationen. Zumindest bei bedeutenden Vorkommen sollte daher dem Schutz der heimischen Flusskrebse vor der im Allgemeinen zu unterstützenden Forderung nach linearer Durchgängigkeit der Fliessgewässer Vorrang gegeben werden.


Keywords:
Astacus astacus, Krebspest, invasive Art, Habitatvernetzung

Art der Publikation:
Fachpublikation

Literatur:
Groß H. (2003): Lineare Durchgängigkeit von Fliessgewässern – ein Risiko für Reliktvorkommen des Edelkrebses (Astacus astacus L.)? Natur und Landschaft 78, 33-35.

Kontaktadresse:
Dr. Harald Gross, Fischerei- und Gewässerbiologie, Edelkrebszucht, Neustrasse 7, D-53902 Bad Münstereifel-Schönau


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