13.11.2019: weitere Publikationen
Siedlungsplanung und Biodiversität in Einklang bringen – ein Positionspapier
Concilier la planification de l’urbanisation et la biodiversité – prise de position
Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen BSLA/FSAP
Biodiversität ist ein unverzichtbarer Wert für den Menschen und sein Wohlbefinden. Das Posititonspapier des BSLA zeigt auf, dass die Landschaftsarchitektur die Artenvielfalt im Siedlungsraum fördern kann, indem sie als Vermittlerin von Beginn weg in den Planungsprozess einbezogen wird. So können die städtebaulichen Voraussetzungen für einen hochwertigen Lebensraum für Mensch, Flora und Fauna geschaffen werden.
La biodiversité est une valeur essentielle pour l’homme et son bien-être. La prise de position de la FSAP montre que l’architecture paysagère, en tant qu’intermédiaire, peut promouvoir la biodiversité en zone urbaine en l’intégrant dès le début du processus de planification. Les conditions préalables d’urbanisme nécessaires à un habitat de grande valeur pour les hommes, la flore et la faune peuvent ainsi être créées.
Vor dem Hintergrund des weltweiten Artenschwundes und der Klimaerwärmung werden Debatten geführt, wie sich die Raum- und Siedlungsplanung entwickeln muss, um die Artenvielfalt zu fördern. Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen können dabei eine zentrale Vermittlerrolle einnehmen. In ihrem Positionspapier zeigen sie, dass Artenvielfalt und bauliche Verdichtung kein Widerspruch sind.
Siedlungsräume haben das Potenzial, zum Rückzugsraum vieler Tier- und Pflanzenarten zu werden. Sie sind ein Mosaik unterschiedlicher Habitate und schaffen Raum für Artenvielfalt. Die Landschaftsarchitektur begreift Flora und Fauna als Nutzer der Stadtlandschaft: Ökologischer Wert, gestalterische Qualität und Funktionalität sollen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern vielmehr zusammengehen.
Sowohl in der offenen Landschaft als auch im urbanen Raum sind zusammenhängende Netzwerke Voraussetzung für die Stabilität von Lebensgemeinschaften. Landschaftsbrücken, Durchlässe oder zusammenhängende Wegsysteme fördern die Artenvielfalt, während sich Verkehrsschneisen, grossflächige Infrastrukturbauten und Lärmschutzwände negativ auf die städtische Flora und Fauna auswirken.
Der Planungsprozess, der zu einer gelungenen nachhaltigen Gestaltung führt, betrifft viele Disziplinen und erfordert einen offenen Austausch aller Beteiligten. So können die städtebaulichen und baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit ein hochwertiger Lebensraum für Mensch, Flora und Fauna entsteht. Der Brückenschlag zwischen Ökologie und Gestaltung kann also eine Chance für alle sein.
Die Autorinnen und Autoren des Positionspapieres verstehen die Natur als Dienstleisterin, die über vielfältige Leistungen unsere Lebensgrundlage bewahrt. Damit sie funktionieren kann, ist sie auf kontinuierliche Pflege angewiesen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch auch höhere Kosten. Wenn beispielsweise Blumenwiesen statt Wechselflor als Pflanzflächen im öffentlichen Raum Einzug halten, wirkt sich das positiv auf die Artenvielfalt aus, ohne dass die Kosten steigen. Die Planung einer differenzierten Pflege durch Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen kann dazu beitragen, dass die Qualität von Freiräumen steigt. Sie lässt der Natur Raum und fördert letztlich die Biodiversität im Siedlungsraum.
Quelle: Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen BSLA
Keywords:
Biodiversität, Landschaftsarchitektur, Siedlungsplanung, Interdisziplinarität
Art der Publikation:
Bericht
Literatur:
BSLA (2019): BSLA-Standpunkt Biodiversität, BSLA Journal, 8 S.
http://journal.bsla.ch/index.php/content/view/full/3113
PDF-Link
Kontaktadresse:
BSLA FSAP
Rue du Doubs 32
CH-2300 La Chaux-de-Fonds
bsla@bsla.ch
Tel: +41 (0)32 968 88 89
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