13.11.2019: weitere Publikationen

Wie geht es den Schmetterlingen in der Schweiz?

Comment se portent les papillons en Suisse?



BAFU (Hrsg.)

Der Artenreichtum der Tagfalter ist auch in der Schweiz bedroht. Insbesondere die seltenen und spezialisierten Arten leiden unter dem anhaltenden Qualitätsverlust ihrer Lebensräume. Auf dem Vormarsch hingegen sind die Generalisten und die «Klima-Profiteure». In einem Online-Dossier fasst das BAFU das aktuelle Wissen zusammen.

La diversité des espèces de papillons diurnes est menacée également en Suisse. Les espèces rares et spécialisées souffrent en particulier de la perte continue de la qualité de leurs habitats. Par contre, les généralistes et les «profiteurs du climat» sont en pleine expansion. L’OFEV résume les connaissances actuelles dans un dossier en ligne.


Die Artenvielfalt und die Bestände der Tagfalter werden seit 2003 im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings Schweiz (BDM) erfasst. Die Resultate zeigen, dass die Zahlen der Arten und Individuen in den letzten 15 Jahren zugenommen haben. Allerdings erfasst das BDM vor allem die häufigen Arten ohne spezielle Habitatbindung; die Entwicklung der selten gewordenen Arten erfolgt gezielt und separat im Rahmen der Untersuchungen für die Rote Liste der bedrohten Tagfalter. Zudem basiert die positive Entwicklung auf einem extrem tiefen Ausgangsniveau (2003), insbesondere im Mittelland. Ende des 19. Jahrhunderts waren hier die Schmetterlingsbestände noch 100x grösser, wie die Fachliteratur und alte Sammlungen belegen.
Ausserdem verlaufen die Entwicklungen, je nach Gruppe und Region, sehr unterschiedlich. Zugelegt haben in den letzten 15 Jahren vor allem die wärmeliebenden Arten. Die anderen Arten des Hochgebirges sind hingegen auf dem Rückzug, wahrscheinlich wegen den steigenden Temperaturen und bedrängt von Konkurrenten, die in die höheren Lagen vordringen.
Während die häufigen Arten leicht zulegen können, zeigt sich bei den seltenen Schmetterlingsarten ein ganz anderes Bild: Ihre Situation hat sich in vielen Fällen weiter verschlechtert, wie die Untersuchungen für die jüngste Rote Liste gezeigt haben. 35 Prozent aller Tagfalterarten der Schweiz erleiden anhaltende und massive Bestandsverluste oder kommen nur noch mit wenigen Populationen in der Schweiz vor. Die bedrohten Schmetterlinge sind nahezu alle Spezialisten, die eng an einen bestimmten Vegetationstyp gebunden und auf eine oder wenige Wirtspflanzen angewiesen sind.

Quelle: BAFU

Keywords:
Biodiversitätsmonitoring Schweiz BDM, Tagfalter, Klimawandel, Rote Liste



Link zum Online-Dossier:

Kontaktadresse:
Glenn Litsios
Bundesamt für Umwelt BAFU
Abteilung Arten, Ökosysteme, Landschaften
CH-3003 Bern
glenn.litsios@bafu.admin.ch
Tel: +41 (0)58 469 30 19


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