15.2.2005: Forschung CH

Statistische Modelle helfen beim Schutz der Biodiversität




Wyler N.

In einer Studie wurden Datenbanken, Geographische Informationssysteme und statistische Modelle zusammengeführt, um die Auswirkung der Landschaftsstruktur auf die Verteilung des floristischen Artenreichtums des Kantons Genf zu beurteilen. Die gewonnenen Informationen können helfen, Vorschläge im Bereich Umweltmanagment und Raumplanung zu machen und schutzwürdige Gebiete auszuscheiden.


Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Beurteilung der Auswirkungen der Landschaftsstruktur auf die Verteilung des floristischen Artenreichtums des Kantons Genf (Schweiz), eine Region, die starken anthropogenen Einflüssen ausgesetzt ist. In einem ersten Schritt wurden die Konzepte der Diversität (Artenreichtum) und der Landschaft präzisiert. Anschliessend wurde ein Geographisches Informationssystem (GIS) entwickelt, das diese Informationen miteinander vereint. Die Daten bezüglich Flora wurden vom Projekt der floristischen Kartierung des Kantons Genf zur Verfügung gestellt. Die Landschaftsdaten stammen vom Bundesamt für Landestopographie, vom Conservatoire et Jardin botaniques und aus dem Raum-Informations-System des Kantons Genf (SITG). Vereint bilden diese Daten das Informationssystem BIOLAND (BIOdiversity & LANDscape). Der Zweck dieses Vorgehens ist die Möglichkeit der Durchführung von Modellierungen mittels dieses Datensatzes.
Das Projekt verfolgte zwei Ziele:
- Identifizieren der landschaftlichen Schlüsselparameter, welche die Verteilung des floristischen Reichtums im Kanton Genf bestimmen. Mit Hilfe dieser Informationen ist es möglich, Vorschläge in den Bereichen Umweltmanagment und Raumplanung zu machen, um so den Reichtum dieser Flora erhalten zu können. Zu diesem Zweck wurden drei Serien spezifischer Modellierungen entwickelt: (1) Gesamter Artenreichtum, (2) Reichtum bedrohter Arten, (3) Reichtum seltener Arten. Diese drei sich ergänzenden Ansätze erlauben die Erarbeitung angepasster Antworten auf Fragen des Umgangs mit Arten dieser verschiedenen Gruppen.
- Identifizieren der landschaftlichen Schlüsselparameter, welche die Verteilung des floristischen Reichtums im westlichen Schweizer Mittelland bestimmen. Mit Hilfe dieser Informationen ist es möglich, «hotspots» und damit potenziell schutzwürdige Gebiete auszuscheiden. Darüber hinaus war es möglich, eine rasche Inventarisierungsmethode des Artenreichtums einer Region aufzustellen. Zu diesem Zweck wurde ein Vorhersagemodell für den potenziellen Artenreichtum des westlichen Schweizer Mittellands entwickelt.
Zu den während dieser Forschungsarbeit verwendeten Werkzeugen gehören Datenbanken, Geographische Informationssysteme und statistische Modelle. Es wurden generalisierte additive Modelle (GAM: Generalized Additive Model) verwendet, die eine Erweiterung der generalisierten linearen Modelle darstellen (GLM: Generalized Linear Model). Diese zwei Typen statistischer Modelle sind Teil der Familie der Regressionsmodelle. Die Zusammenführung dieser Mittel ist eines der Resultate dieser Arbeit.

Keywords:
Artenvielfalt, Landschaft, GAM-Modell, Erhaltung

Art der Publikation:
Dissertation

Literatur:
Wyler, N. (2004): Analyse du paysage et richesse spécifique: Le cas de la flore du canton de Genève (Suisse). Université de Genève. 410 pp.
http://www.ville-ge.ch/cjb/cjb/projets/fr_thesenw.html

Kontaktadresse:
Nicolas Wyler, Conservatoire et Jardin botaniques de la Ville de Genève, 1 ch. de l'Impératrice, CP 60, CH-1292 Chambésy
nicolas.wyler@cjb.ville-ge.ch
Tel: +41 (0)22 418 51 00
Fax: +41 (0)22 418 51 01

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